Nach den jüngsten Militäreinsätzen der USA gegen mutmassliche Drogenkuriere vor der Küste Venezuelas stellt sich Russland an die Seite des Machthabers Nicolas Maduro in Caracas. Russland verurteile den Einsatz exzessiver militärischer Gewalt bei der Durchführung von Anti-Drogen-Operationen auf das Schärfste, hiess es am Samstag auf der Webseite des russischen Aussenministeriums. Solche Aktionen würden gegen US-Gesetze und die Normen des Völkerrechts verstossen. Russland bekräftigte zudem seine Unterstützung für die Regierung in Venezuela bei der Verteidigung ihrer nationalen Souveränität.

Die USA haben in den vergangenen Monaten eine grosse Militärpräsenz in der Karibik mit Kampfjets, Kriegsschiffen und Tausenden von Soldaten aufgebaut. Washington begründet dies mit dem Kampf gegen illegalen Drogenhandel. Bei Einsätzen in der Karibik und im Ostpazifik wurden demnach bislang mindestens 14 Boote beschossen und 61 Menschen getötet.

Die US-Regierung wirft der Regierung Maduros Verbindungen zum Drogenhandel und zu kriminellen Gruppen vor. Sie hat eine Belohnung von 50 Millionen Dollar ausgelobt für Hinweise, die zu dessen Festnahme führen. Der autoritär regierende Sozialist bestreitet die Vorwürfe und wirft den USA vor, ihn stürzen zu wollen. Russland und Venezuela wiederum hatten im Mai ein strategisches Partnerschaftsabkommen unterzeichnet.

Die US-Einsätze vor der Küste werden auch von westlichen Rechtsexperten kritisch gesehen. Sie fragen, warum das Militär die Angriffe ausführt und nicht die Küstenwache, die für die Strafverfolgung auf See zuständig ist. Zudem wird die Frage aufgeworfen, warum nicht andere Mittel zum Stoppen der Schiffe eingesetzt werden, bevor es zu potenziell tödlichen Angriffen kommt.

(Reuters)