Das Wachstum dürfte geringer ausfallen als die im April prognostizierten 1,5 Prozent, sagt eine IWF-Sprecherin am Donnerstag.

Als Gründe nennt sie zyklische Faktoren nach der Überhitzung im Vorjahr, niedrigere Ölpreise sowie die verschärften westlichen Sanktionen. Der Fonds werde seine Prognose im Juli aktualisieren.

Der Ausblick für die russische Wirtschaft könnte sich Bankkreisen zufolge stärker eintrüben als der Kreml öffentlich einräumt. Die Besorgnis wegen fauler Kredite nimmt zu. Selbst das Risiko einer systemischen Bankenkrise sei innerhalb der nächsten zwölf Monate nicht ausgeschlossen, berichtete Bloomberg diese Woche.

Russische Banken zeigen sich laut Insidern zunehmend besorgt über die Höhe fauler Kredite in ihren Bilanzen, wie Bloomberg vorliegende Dokumente zeigten.

Intern schlagen sie Alarm, dass aufgrund hoher Zinsen eine wachsende Zahl von Firmen- und Privatkunden ihre Kredite nicht bedienen könne. Sowohl aktuelle als auch ehemalige Bankvertreter bezeichnen die Situation in Russland hinter vorgehaltener Hand als gefährlich. Sollte sich das Umfeld nicht verbessern, wachse im Finanzsektor des Landes die Gefahr einer Schuldenkrise innerhalb des kommenden Jahres.

(Reuters/Bloomberg)