Die italienische Wettbewerbsbehörde hat gegen die irische Fluggesellschaft Ryanair eine Geldstrafe von 255 Millionen Euro verhängt. Grund sei der Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung im Umgang mit Reisebüros, teilte die Behörde am Dienstag mit.
Die grösste europäische Billigfluglinie habe es Reisebüros erschwert oder diese blockiert, Ryanair-Flüge in Kombination mit anderen Fluggesellschaften oder Dienstleistungen anzubieten. Ryanair war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
Die Behörde beanstandete, dass die Fluggesellschaft zunächst Verfahren zur Gesichtserkennung eingeführt, dann Zahlungen von Online-Reisebüros blockiert und schliesslich Partnerschaftsverträge mit Reisebüros durchgesetzt habe. Diese hätten deren Möglichkeiten eingeschränkt, Ryanair in Reisepaketen anzubieten.
Die mutmasslichen Vorfälle fanden demnach von April 2023 bis mindestens April dieses Jahres statt. «Die marktbeherrschende Stellung ergibt sich nicht nur aus dem erheblichen und weiter wachsenden Marktanteil, sondern auch aus zahlreichen anderen Indikatoren», erklärten die Wettbewerbshüter. Diese trügen dazu bei, Ryanair eine «erhebliche Marktmacht und die Fähigkeit zu verleihen, unabhängig von Wettbewerbern und Verbrauchern zu handeln».
