Der operative Gewinn sei nach vorläufigen Zahlen um 56 Prozent auf 4,6 Billionen Won (rund drei Milliarden Euro) gefallen, teilte der südkoreanische Elektronik-Konzern am Dienstag in Seoul mit. Vom Finanzdatenanbieter LSEG befragte Analysten hatten mit 6,2 Billionen Won gerechnet.

Zur Begründung nannte Samsung vor allem Probleme der Chip-Sparte. Wertberichtigungen auf Lagerbestände und die US-Beschränkungen für den Export hochentwickelter KI-Chips nach China hätten das Ergebnis belastet, teilte der Konzern mit. Im Vorjahreszeitraum hatte Samsung noch einen Gewinn von 10,4 Billionen Won erzielt, im Vorquartal waren es 6,7 Billionen Won. Endgültige Zahlen mit detaillierten Angaben will Samsung Ende Juli vorlegen.

Der einst weltweit grösste Anbieter von Speicherchips verlor seinen Spitzenplatz dem Branchendienst Counterpoint Research zufolge unlängst an den Erzrivalen SK Hynix. Dieser beherrsche inzwischen 36 Prozent des Marktes für klassische DRAM-Speicherchips. Dahinter rangierten Samsung mit 34 Prozent und Micron mit 25 Prozent.

Samsung hinkt zudem technologisch bei sogenannten HBM-Chips (High Bandwidth Memory) hinterher. Experten rechnen nicht damit, dass der Konzern noch in diesem Jahr nennenswerte Mengen der neuesten Generation dieser Speicher (HBM3E 12-Layer) an Nvidia liefern kann. Samsung schweigt sich bislang darüber aus, ob die Chips die Anforderungen des weltgrössten Anbieters von KI-Spezialprozessoren erfüllen. Nach eigenen Angaben liefert Samsung seine HBM3E 12-Layer-Chips an AMD.

HBM-Speicher sind für rechenintensive KI-Anwendungen prädestiniert, weil sie Unmengen von Daten sehr schnell speichern und wieder ausgeben können. Die beiden Rivalen waren dank eines reissenden Absatzes dieser zukunftsträchtigen und margenstarken Produkte in den vergangenen Quartalen von Rekord zu Rekord geeilt. Ein wichtiger Abnehmer für Samsungs HBM-Speicher ist China. Die US-Beschränkungen für Technologie-Exporte in die Volksrepublik erschweren das dortige Geschäft.

(Reuters)