Die Valoren des Generikaherstellers Sandoz befinden sich seit Anfang 2025 auf einer Achterbahnfahrt. Zunächst stieg der Kurs um 30 Prozent von 36 Franken auf ein neues Allzeithoch von 45,05 Franken. Dann sackte der Titel im Zuge der US-Zollankündigungen und der Unsicherheiten um Pharmaexporte in die USA um fast die Hälfte auf 26,58 Franken zusammen. Seither ging es mit dem Titel wieder flott nach oben: Nun notiert der Titel wieder knapp unter einem Allzeithoch bei 43,50 Franken.

Das Debüt an der Schweizer Börse nach der Abspaltung von Novartis im Oktober 2023 kann unter dem Strich als Erfolg verbucht werden. Die Kursavance beträgt 80 Prozent. Dazu ein paar Vergleichswerte: Im gleichen Zeitraum betrug der Gesamtertrag - sprich Kursgewinne und Dividenden - beim SMI 17 Prozent, Novartis kamen auf ein Plus von rund 10 Prozent. Der direkte Sandoz-Konkurrent Teva Pharmaceuticals aus Israel bringt es in Franken umgerechnet auf einen Kursanstieg von 27 Prozent. 

Gemäss AWP-Analyser empfehlen 11 Analysten den Titel mit «Kaufen», vier stufen diesen mit «Halten» ein. Die Bank Rothschild & Co. Redburn hat das höchste Kursziel für Sandoz mit 55 Franken, gefolgt von Barclays mit 46,50 Franken. 

Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt nun beim aktuellen Aktienkurs. Daher ist Stephan Schneider, Analyst von Vontobel, seit Wochenfrist eher zurückhaltend gegenüber der Aktie. Er reduzierte die Empfehlung auf «Halten» von zuvor «Kaufen». 

Der Vontobel-Experte begründete seinen Entscheid mit verschiedene Argumenten. Der Basler Generikahersteller sei nicht immun gegen Marktturbulenzen, angefangen beim sogenannten «Liberation Day» und den US-Zöllen. Ferner habe Sandoz bei den Ergebnissen für das erste Quartal 2025 die Konsenserwartungen verfehlt. Zudem könne die US-Regierung weitere Turbulenzen verursachen mit einem Dekret, das auf eine Senkung der Medikamentenpreise in den USA abzielt.

Kursrücksetzer für Käufe nutzen 

Der Zeitpunkt, um nun bei der Sandoz-Aktie auszusteigen, ist allerdings verfrüht. Gemäss Bloomberg-Daten sehen die Analysten einen Gewinn pro Aktie von 5,00 Franken in 2028. Das entspricht einem Kurs-/Gewinn-Verhältnis von 9 gegenüber den aktuellen 17. Wer Geduld und Zeit mit einem Horizont von fünf Jahren hat, kann somit auf weitere Kursgewinne hoffen. 

Wer auf der anderen Seite mit einem Einstieg liebäugelt, kann sich an der Analyse des JPMorgan-Experten James Gordon orientieren. Dieser schrieb vor Monatsfrist, er rechne über den Verlauf des Jahres mit einer Beschleunigung der Umsatzentwicklung und einer Ausweitung der Margen. Auf mittlere bis lange Frist sieht der Experte weiterhin ein starkes Wachstumspotenzial. Bei Sandoz-Kursrücksetzern können Investoren durchaus Aktienkäufe ins Auge fassen.

Thomas Daniel Marti
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