Gegen 10.10 Uhr ziehen die Kurse um 2,65 Prozent auf 28,76 Franken an. Am Freitag waren die Titel am Mittag immer stärker unter Druck geraten und hatten sich mit einem Minus von 3,0 Prozent bei 28,02 Franken ins Wochenende verabschiedet. Ihr bisheriges Rekordniveau von 30 Franken Mitte Oktober haben sie allerdings noch nicht wieder erreicht. Vielmehr erweisen sich die Aktien seit ihrem Spin-Off Anfang Oktober als vergleichsweise volatil. Der Gesamtmarkt (SPI) gewinnt am Montag zeitgleich 1,0 Prozent hinzu.

Sandoz hat in den USA hat mit dem US-Biotechunternehmen Coherus einen Kaufvertrag für das Geschäft mit Cimerli in den USA geschlossen, einem Biosimilar für das Augenmittel Lucentis. In den USA wird Lucentis von der Roche-Tochter Genentech und ausserhalb der USA von der ehemaligen Sandoz-Mutter Novartis vermarktet.

Mit dem Kauf stärkt Sandoz die eigene Position auf dem US-Markt und auch das Augengeschäft. Das Generika-Unternehmen lässt sich die Übernahme 170 Millionen US-Dollar in bar kosten.

Analysten äussern sich allesamt angetan von dem Zukauf. Die Transaktion stärke die Position von Sandoz bei Biosimilars in Nordamerika, schreibt der zuständige ZKB-Analyst. Allerdings gehe er davon aus, dass Lucentis - aber auch die Biosimilars - volumenmässig Marktanteile an Vabysmo von Roche und das hochdosierte Eylea von Regeneron verlieren werden.

Die Umsatzerosion durch Nachahmer und die neuen MIttel hat sich bei Roche in den ersten neun Monaten 2023 stärker gezeigt als bei Novartis. So hat sich der Lucentis-Umsatz von Roche auf knapp 400 Millionen Franken fast halbiert. Novartis wies für die ersten neun Monaten einen Lucentis-Umsatz von 1,2 Milliarden US-Dollar aus, ein Rückgang von 20 Prozent. Novartis begründete dies mit dem Wettbewerb durch Biosimilars.

Die UBS hält dagegen, dass die Behandlung bestimmter Augenkrankheiten (feuchte AMD und DME) zwar mit der kürzlichen Einführung von Vabysmo und dem hochdosierten Eylea Fortschritte gemacht habe, sich für das Biosimilar Lucentis aber immer noch ein erhebliches Potenzial biete.

Bei Vontobel heisst es zudem, dass der Preis ebenfalls interessant sei. Vor allem aber stärke Sandoz mit dem Zukauf seine Position in der Augenheilkunde. Immerhin könnte im Laufe des Jahres auch ein Biosimilar für Eylea (SOK538A1) lanciert werden.

(AWP)