Die Sandoz-Valoren notieren am Freitagmorgen 3 Prozent tiefer bei 49 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) unverändert ist. Seit Jahresbeginn resultiert bei den Titeln des Generikaherstellers ein Plus von 35,9 Prozent. 

Am Vortag setzte es bei den Sandoz-Aktien nach Zahlen, die die Erwartungen der Analysten übertrafen, noch Kursgewinne ab. Am Freitagmorgen fährt Jefferies in die Parade. Der Analyst der US-Investmentbank senkt das Rating für Sandoz auf «Hold» von «Buy». Auf der anderen Seite erhöht der Experte das Kursziel auf 47,60 von 42,80 Franken. Trotz eines moderaten Anstiegs des bereinigten EBITDA um 6 Prozent und einer unveränderten Guidance seien die jüngsten Kurssteigerungen übertrieben.

Das Fehlen von Updates zum Mittel Tyruko belaste nach Ansicht des Jefferies-Experten die Stimmung. Derweil sei das zugrunde liegende Wachstum der Biosimilars - ohne das Medikament Cimerli - nach wie vor stark.

Allerdings ist das Aufwärtspotenzial gegenüber dem Konsensschätzungen der Analysten und der Jahresguidance seiner Einschätzung nach begrenzt. Eine Beibehaltung der Kaufempfehlung mit einem Aufwärtspotenzial von 15 Prozent würde eine Bewertung mit einem Unternehmenswert (EV) im Verhältnis Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von 12,4x für 2026 erfordern. Und dies sei angesichts der Fundamentaldaten nicht gerechtfertigt, so der Experte der US-Investmentbank abschliessend.

Anders schätzen die Analysten von Barclays das Potenzial ein. Die britische Investmentbank erhöht das Kursziel für Sandoz auf 55 von 46,50 Franken und belässt die Einstufung auf «Overweight». Nach starken Halbjahreszahlen 2025 erscheine der Ausblick eher vorsichtig, schreibt der Barclays-Experte.

Der Generikahersteller habe weiterhin eine in der Branche führende Performance gezeigt. Die Einführung neuer Biosimilars verlaufe zwar noch schleppend, dürfte aber ab 2026 spürbare Wirkung entfalten. Auf Basis einer Bewertung mit Blick auf 2026 habe er das Kursziel entsprechend angehoben, so der Barclays-Analyst.

Gemäss AWP-Analyzer stufen elf Analysten den Titel mit «Kaufen» und vier mit «Halten» ein. Eine Verkaufsempfehlung liegt nicht vor. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 44 Franken. Die erwartete Dividende von 1,6 Prozent liegt unter dem Branchendurchschnitt von 2,7 Prozent.

Prognose bestätigt

Auf Konzernebene setzte die ehemalige Novartis-Tochter in den ersten sechs Monaten 5,2 Milliarden US-Dollar um, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Dies war ein Plus von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr - sowohl in der Berichtswährung US-Dollar als auch zu konstanten Wechselkursen. Damit ist Sandoz auf gutem Weg, die eigene Zielsetzung zu erreichen. Im Gesamtjahr soll der Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.

Von den beiden Sparten steuerte das Geschäft mit Generika 3,7 Milliarden Dollar zum Gesamtumsatz bei und ist damit zu konstanten Wechselkursen um 1 Prozent gewachsen. Dabei stiegen die Einnahmen in allen Regionen leicht an. Die kleinere Biosimilar-Sparte setzte 1,5 Milliarden um (+12 Prozent). 

Auf Gewinnebene weist Sandoz für den Kern-Betriebsgewinn 1,05 Milliarden US-Dollar aus (+20 Prozent). Die entsprechende Marge kam bei 20 Prozent zu liegen nach 17,5 Prozent im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich blieben 635 Millionen US-Dollar übrig und damit 30 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2024.

Für den weiteren Geschäftsverlauf bestätigt das Basler Unternehmen seine bisherige Zielsetzung: So soll der Nettoumsatz weiter im mittleren einstelligen Bereich wachsen und die Kern-EBITDA-Marge soll 2025 weiterhin bei etwa 21 Prozent zu liegen kommen.

(cash/AWP)