Dem dänischen Pharmaunternehmen Novo Nordisk ist einem Bericht der «Sonntagszeitung» zufolge ein Missgeschick passiert: Es habe in Kanada die Gebühr zur Aufrechterhaltung eines Patents zu zahlen vergessen. Konkret gehe es um den Patentschutz für das Abnehmmittel Ozempic, mit dem Novo Nordisk in den vergangenen Jahren Milliarden verdient habe.
Mit dem Patentablauf in Kanada geht ein Fenster für Hersteller von Nachahmerprodukten auf. In Stellung gebracht hat sich auch der Schweizer Generikaspezialist Sandoz: «Wir wollen so früh wie möglich in Kanada auf dem Markt sein», sagt Claire D’Abreu-Hayling, die Entwicklungschefin von Sandoz, laut der «Sonntagszeitung».
Ein Nachahmerprodukt von Ozempic dürfte auch von der Schweiz aus erhältlich sein. Privatpersonen dürften Medikamente aus dem Ausland für den Eigenbedarf in einer bestimmten Menge pro Monat einführen. Der Preis läge deutlich tiefer als der Preis für das Original. Dem Bericht zufolge kostet dieses 106 Franken, während für das Generikum 45 Franken im Raum stehen.
Schon im Sommer hatte Sandoz-Chef Richard Saynor einen ähnlichen Betrag genannt. In der «Financial Times» sprach der von 40 bis 50 Dollar pro Monat - und schätzte, dass bei solchen Preisen der Markt zwei- bis dreimal mehr Patienten umfassen würde als bislang.
Derweil mahnt die Heilmittelbehörde Swissmedic Zurückhaltung an: Die Gefahr bei Auslandbestellungen sei gross, dass gefälschte oder qualitativ unzureichende Präparate geliefert werden – «etwa mit falscher Dosierung oder mit nicht deklarierten Inhaltsstoffen», so ein Swissmedic-Sprecher.
(cash)