er Pharmakonzern Sanofi hat einen wichtigen Studienerfolg mit einem Neurodermitis-Medikament erzielt. Der Wirkstoff Amlitelimab habe in klinischen Tests bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis alle wichtigen Ziele erreicht, teilten die Franzosen am Donnerstag in Paris mit. An der Börse war das Medikament zuletzt als möglicher Ersatz für den Kassenschlager Dupixent gehandelt worden, dessen Patentschutz in einigen Jahren ausläuft. Auf die aktuellen Nachrichten verlor die Aktie im Vormittagshandel jedoch bis zu zehn Prozent. Analysten kritisierten, dass das Mittel im Vergleich zu Dupixent schlechter abgeschnitten habe.
Für Sanofis Forschungs- und Entwicklungsleiter Houman Ashrafian sind die Daten jedoch vielversprechend, wie er betonte. «Amlitelimab könnte einen bedeutenden Fortschritt in der Behandlung der atopischen Dermatitis mit klinisch bedeutender und progressiv steigender Wirksamkeit darstellen, mit dem Potenzial einer Dosierung von nur viermal im Jahr», sagte er. Das wäre deutlich seltener als das aktuelle Behandlungsintervall von Dupixent.
Sanofi testet Amlitelimab bereits seit geraumer Zeit unter anderem zur Behandlung von Atopischer Dermatis, einer Hautkrankheit mit Ekzemen, die auch als Neurodermitis bekannt ist. An der aktuellen Studie (Coast 1) der Phase III seien alle vorrangigen und wichtige nachrangige Ziele (primäre und sekundäre Endpunkte) erreicht worden, hiess es.
Den Probanden wurde das Mittel in verschiedenen Dosen entweder alle vier oder alle zwölf Wochen gespritzt. Hierbei zeigte sich laut dem Konzern in Woche 24 eine statistisch signifikante und klinisch bedeutende Verbesserung des Hautbildes und der Schwere der Erkrankung im Vergleich zu der Vergleichsgruppe, die ein Placebo erhalten hatte. Ashrafian wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass viele der Teilnehmer bereits vorher mit «fortschrittlichen Therapien» behandelt worden seien. Weitere Daten sollen auf einem anstehenden Medizinerkongress veröffentlicht werden.
Neben der aktuellen Studie führt Sanofi noch vier weitere der fortgeschrittenen Phase III durch. Die Ergebnisse dieses klinischen Entwicklungsprogramms sollen bis 2026 bekannt sein und - so die Hoffnungen des Konzerns - die Grundlage für weltweite Zulassungsanträge bilden.
(AWP)