Viel wichtiger waren aber die im Verlauf des Jahres getätigten Deals. Insbesondere das mit Catalyst Pharmaceuticals abgeschlossene Lizenzabkommen zum Produktkandidaten Vamorolone gibt dem Unternehmen Luft.
Die am Donnerstag ausgewiesenen Halbjahreszahlen sind da nur Nebensache: Der Umsatz aus Verträgen mit Kunden sank auf 3,9 Millionen Franken von 6,3 Millionen im Jahr davor. Nach Abzug des operativen Gesamtaufwands von 22,5 Millionen (VJ 30,0 Mio) verblieb ein operativer Verlust von 20,3 Millionen (-25,5 Mio).
Unter dem Strich verblieb ein Verlust von 23,3 Millionen Franken nach eine Minus von 29,7 Millionen im Vorjahreszeitraum, wie aus der Medienmitteilung weiter hervorgeht. Dabei standen per Ende Juni dem Unternehmen nur noch liquide Mittel in Höhe von 1,7 Millionen zur Verfügung nach 1,4 Millionen zum Jahresende 2022.
Liquidität gesichert
Der Befreiungsschlag gelang Santhera im Anschluss an das «buchhalterische» erste Halbjahr. Im Juli schloss das Unternehmen die im Juni angekündigte Lizenzvereinbarung mit Catalyst Pharmaceuticals ab. Die US-Firma erhielt für den Produktkandidaten Vamorolone die Vermarktungsrechte in Nordamerika. Zudem wurde das Raxone/Idebenon-Geschäft an die Chiesi Group veräussert.
Mit diesen Schritten sei die Liquidität bis ins Jahr 2025 hinein gesichert, bestätigte Santhera früher gemachte Aussagen. Die Firma hat im Juli aus dem Vamorolone-Deal eine Vorabzahlung in Höhe von 90 Millionen US-Dollar erhalten. Catalyst sei entschlossen, die Bereitstellung der Therapie in Nordamerika voranzutreiben, wird Santhera-CEO Dario Eklund zitiert.
Insgesamt verläuft die Überprüfung der Zulassungsanträge für Vamorolone in der Behandlung von Patienten mit der erblich bedingten Muskelerkrankung Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) laut Eklund «auf beiden Seiten des Atlantiks planmässig».
Zulassungen noch im 2023 erwartet
In den USA hat die Zulassungsbehörde FDA den Antrag (New Drug Application) für Vamorolone laut den Angaben Anfang Jahr akzeptiert und den 26. Oktober 2023 als Zieldatum für ihren Zulassungsentscheid gesetzt. Und auch in Europa werde die Europäische Kommission beziehungsweise die dafür zuständige Behörde EMA voraussichtlich bis Ende 2023 einen Entscheid fällen.
Vorbehältlich der entsprechenden Zulassungen planen Santhera und der neue Lizenzpartner Catalyst Pharmaceuticals, Vamorolone in den USA wie auch in Europa im ersten Quartal 2024 einzuführen. Dabei liege in Europa der Fokus auf die Einführung am deutschen Markt, heisst es. Ähnlich verlaufe das Zulassungsprozedere in Grossbritannien.
(AWP)