Beide Seiten würden darüber verhandeln, sagte der italienische Industrieminister Adolfo Urso am Montag am Rande einer Veranstaltung in Mailand. Der Fonds, der erst im Mai gegründet und zunächst mit 700 Millionen Euro ausgestattet wurde, soll die heimische Produktion fördern. Dazu sind für 2024 weitere 300 Millionen in Form von Staatsgeldern in Aussicht gestellt worden.
Insider sagten der Nachrichtagentur Reuters, dass Ministerpräsidentin Giorgia Meloni die Schlagkraft des Fonds erhöhen will und deshalb um Investoren wirbt. Das Programm soll italienische Unternehmen unterstützen, die in wichtigen Lieferketten integriert sind. Zugleich soll damit die Beschaffung und Wiederverwendung «kritischer Rohstoffe» gefördert werden. Die Reuters vorliegende Grundsatzvereinbarung mit Saudi-Arabien sieht eine Laufzeit von zwei Jahren vor.
Saudi-Arabien werde sich auf Energie, Nachhaltigkeit, Lieferketten und Sport konzentrieren, um seine Präsenz in Italien auszubauen, sagte Investitionsminister Khalid al-Falih in Mailand. Das Königreich, das in anderen Ländern in Sportarten wie Fussball investiert hat, ist bereits Gastgeber des italienischen Supercups.
Die italienischen Exporte nach Saudi-Arabien beliefen sich 2022 auf etwas mehr als vier Milliarden Euro. Ein Grossteil davon stammt aus dem verarbeitenden Gewerbe. Die Importe summierten sich auf mehr als 7,4 Milliarden Euro, der Grossteil davon entfiel auf Erdölprodukte.
Auf der Veranstaltung in Mailand einigten sich das führende italienische Energieunternehmen Eni und Saudi Acwa Power darauf, gemeinsam ein grünes Wasserstoffprojekt im Nahen Osten und in Afrika zu entwickeln. Acwa Power hat ausserdem eine separate Absichtserklärung mit dem regionalen Energieversorger A2A und dem Elektrodenhersteller De Nora zur Zusammenarbeit bei grünem Wasserstoff geschlossen.
(Reuters)