Das Optimierungsprogramm hat das Ergebnis zusätzlich belastet. Im vierten Quartal hat sich das Minus indes abgeschwächt und der Ausblick fällt vorsichtig optimistisch aus.
Der Auftragseingang lag verglichen zum Vorjahr 9,1 Prozent tiefer auf 11,02 Milliarden Franken und der Umsatz war mit 10,64 Milliarden um 5,6 Prozent schwächer, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Auch der starke Schweizer Franken belastete die Zahlen. In Lokalwährungen wurde ein Umsatzwachstum von 0,4 Prozent erreicht.
Im Schlussquartal zeigte sich wie in vielen anderen Branchen ein besseres Bild. So betrug das Minus beim Auftragseingang hier nur noch 5,2 Prozent und war in Lokalwährung positiv. Der Auftragsbestand lag per Ende Jahr in Franken gerechnet rund 3,9 Prozent unter dem Vorjahr, in Lokalwährung jedoch 2,4 Prozent höher.
Erholung frühestens 2022
Mit Ausnahme von China sind derzeit alle Märkte rund um den Globus von der Covid-19-Pandemie negativ betroffen, schrieb der Konzern weiter. In der Baubranche - und damit im Markt für Neuinstallationen und Modernisierungen - habe es einen abrupten Einbruch gegeben. Die Branche dürfte sich nach Ansicht von Schindler frühestens im Jahr 2022 wieder auf das Niveau von 2019 erholen.
In den Regionen Amerika und Asien-Pazifik ohne China sank der Auftragseingang. Das grösste Wachstum verzeichnete China, gefolgt von der Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika). Beim Umsatz war Amerika negativ, Europa konnte eine stabile Entwicklung verbuchen. Asien-Pazifik konnte dank der starken Performance in China Wachstum verzeichnen, erklärte Schindler.
Restrukturierungskosten belasten Ergebnis
Beim Betriebsergebnis (EBIT) musste der Innerschweizer Konzern einen Rückgang um 11 Prozent auf 1,03 Milliarden Franken hinnehmen, was einer tieferen EBIT-Marge von 9,7 (VJ 11,2) Prozent entspricht. Darin sind Restrukturierungskosten von 135 Millionen enthalten.
Die sind 100 Millionen Franken mehr, als im Vorjahr verbucht wurden. Als Gründe für den höheren Wert wurden die Schliessung eines Werks in Spanien und das globale Kostenoptimierungsprogramm genannt. Der Konzern will wie bekannt weltweit rund 2'000 Arbeitsplätze abbauen, davon etwa 200 in der Schweiz.
Der Reingewinn schwächte sich um deutliche 17 Prozent auf 774 Millionen ab. Der Generalversammlung wird dennoch eine unveränderte ordentliche Dividende von 4 Franken je Namenaktie und Partizipationsschein vorgeschlagen. Mit den Zahlen wurden die Analystenerwartungen erfüllt.
Wachstum von bis zu 5 Prozent erwartet
Für das laufende Jahr 2021 peilt das Schindler-Management ein Umsatzwachstum zwischen 0 und 5 Prozent in Lokalwährungen an. Eine Guidance zum Gewinn soll wie üblich mit den Halbjahreszahlen folgen.
Durch die Pandemie und die wirtschaftlichen Folgen werden weiterhin Auswirkungen auf die Märkte und ein volatiles wirtschaftliches Umfeld erwartet. Als weitere Faktoren werden die politischen Spannungen, die höhere Staatsverschuldung, der rückläufige globale Handel in das historisch tiefe Zinsumfeld genannt.
(AWP)