Nach dem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr stellt sich beim Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler die Frage, wie viel vom Aufwärtstrend der vergangenen Monate bereits im ersten Quartal 2023 anfällt. Der Innerschweizer Konzern kämpft mit Altlasten und der Entwicklung in China. 

Der EBIT dürfte im ersten Quartal gemäss AWP-Befragung von Analysten von 227 auf 211 Millionen Franken sinken. 

Hinzu kommen Lieferkettenprobleme. Immerhin dürfte sich die Lage mittlerweile in allen Bereichen entspannt haben, gerade in China nach der Aufhebung der Corona-Einschränkungen. Operativ sollte das Schlimmste hinter dem Unternehmen liegen. Allerdings kommt der Aufschwung nicht über Nacht.

Analysten rechnen im Schnitt mit einem stabilen Umsatz und einer Verbesserung der Gewinnzahlen. Beim Auftragseingang wird indes ein Rückgang erwartet.

Für 2023 geht Schindler von einem Umsatzwachstum im unteren einstelligen Bereich in Lokalwährungen aus, sofern keine unerwarteten Ereignisse eintreten. Bedingt durch die Verlangsamung der Weltwirtschaft und den Druck auf die Immobilien- und Baubranche erwartet Schindler einen weiteren Rückgang bei Neuanlagen, während Modernisierungen und Service in allen Regionen weiterwachsen sollten.

Um für diese herausfordernde Lage gerüstet zu sein, setzt der Konzern auf weitere Effizienzsteigerungen. Wie in den Vorjahren wird die Prognose für den Konzerngewinn für 2023 mit der Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse bekannt gegeben.

Schindler-Chef Napoli hatte im Februar am Rande der Bilanzmedienkonferenz gesagt, dass die Aussichten in China nach Aufhebung der Corona-Massnahmen nicht mehr so trübe seien wie auch schon. Um wie viel der EBIT im Gesamtjahr 2023 steigen werde, wollte Napoli jedoch nicht beziffern: Dafür sei die Lage auf dem Markt zu stark in Bewegung, vor allem in China.

Die Schindler-Partizipationsscheine kosten derzeit rund 195 Franken. Sie sind seit Jahresbeginn um etwa 13 Prozent gestiegen und damit mehr gestiegen als der Gesamtmarkt gemessen am SPI. Allerdings waren die letzten vier Wochen schwach. Im letzten Jahr, das bekanntlich sehr schwach ausfiel, verloren die Papiere rund 29 Prozent.

(AWP)