Der Maschinenbauer Schlatter ist im ersten Halbjahr 2025 in die roten Zahlen gerutscht. Wie bereits früher angekündigt, belasteten geopolitische Spannungen, die US-Zölle und der starke Franken das operative Ergebnis. An der Prognose für das Gesamtjahr hält das Management vorerst trotzdem fest.

In den ersten sechs Monaten des Jahres sank der Umsatz der Gruppe um 15,8 Prozent auf 52,0 Millionen, wie Schlatter am Donnerstag mitteilte. Die Krise der Stahlindustrie und die zurückhaltende Bautätigkeit in Europa hätten etwa zu einem geringen Umsatz im Bereich der Anlagen zur Herstellung von Armierungsgittern geführt, hiess es.

Auch seien weniger Maschinen zur Herstellung von Geweben zur Bespannung von Papiermaschinen nach China geliefert worden. Allerdings entwickelte sich die Nachfrage im Industriegittersegment positiv.

Hoher Finanzaufwand

Der operative Gewinn (EBIT) brach auf 0,3 Millionen von 1,3 Millionen ein und die Marge fiel auf 0,6 Prozent von zuvor 2,0 Prozent zurück. Aufgrund tieferer Wechselkurse mussten die Bilanzpositionen am Standort Schlieren zudem niedriger bewertet werden. Dies habe zu einem hohen Finanzaufwand geführt.

Unter dem Strich stand damit ein Reinverlust von 0,8 Millionen Franken nach einem Gewinn von 1,6 Millionen vor einem Jahr.

Der Bestellungseingang fiel indes um 5,7 Prozent auf 54,1 Millionen Franken. Per Ende Juni lag der Auftragsbestand mit 63,5 Millionen leicht über dem Niveau von Ende 2024 (61,4 Mio). Der Auftragsbestand laste die Kapazitäten für das laufende Geschäftsjahr aus, schreibt Schlatter.

Ausblick bestätigt

Mit Blick nach vorn bestätigt Schlatter die zuletzt im Juli revidierte Guidance. So wird für das Gesamtjahr weiterhin ein rückläufiger Umsatz, aber ein positives Konzernergebnis erwartet. Im zweiten Halbjahr gelte es, die Effizienz mit den vorhandenen Aufträgen zu steigern.

Allerdings führten die US-Zölle zu Unsicherheit. Das Segment Schweissen mit Produktionsstandort in Schlieren sei direkt davon betroffen. Diese könnten sich signifikant negativ auf das Ergebnis der Gruppe und das US-Geschäft auswirken, heisst es.

Das Segment Weben sei derweil kaum von den Zöllen betroffen dieses Jahr. Im nächsten Geschäftsjahr könnten allerdings Projekte verschoben werden.

(AWP)