In Spanien hat die Inflation im August wieder angezogen. Die Teuerungsrate in der viertgrössten Volkswirtschaft der Euro-Zone stieg auf 2,6 Prozent nach 2,3 Prozent im Juli, wie das spanische Statistikamt INE am Mittwoch mitteilte. Die für den europäischen Vergleich berechnete Inflationsrate (HVPI) stieg ebenfalls - und zwar auf 2,4 Prozent von 2,1 Prozent im Juli. Von Reuters befragte Experten hatten einen Wert von 2,5 Prozent erwartet.

Für die EZB, die Mitte September wieder über den Leitzins entscheidet, ist die steigende Teuerung in Spanien keine gute Nachricht. Für die am Donnerstag anstehende Inflationsrate der gesamten Euro-Zone im August erwarten Volkswirte einen Rückgang auf 5,1 Prozent. Im Juli lag die Rate noch bei 5,3 Prozent und damit weiterhin deutlich über der Zielmarke der EZB von zwei Prozent.

In ihrem Kampf gegen die Inflation haben die Währungshüter seit Sommer 2022 bereits neun Mal in Folge die Zinsen angehoben - zuletzt im Juli um einen viertel Prozentpunkt. Der am Finanzmarkt massgebliche Einlagensatz liegt inzwischen bei 3,75 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit Oktober 2000. EZB-Chefin Christine Lagarde liess zuletzt offen, ob die Zinserhöhungsserie im September weitergeht oder nicht. Der Kampf gegen die Inflation ist aus ihrer Sicht allerdings noch nicht gewonnen.

(Reuters)