Elon Musk schwebt in anderen Sphären, nicht bloss seiner vielen Visionen und Pläne wegen. Auch in Sachen Vermögen hat der Tesla-CEO fast alle geschlagen. Derzeit ist nur LVMH-Chef Bernard Arnault reicher als Musk. 

Allerdings spürt es auch Musk am eigenen Portemonnaie, wenn Tesla an der Börse unter die Räder kommt. Und dies dann nicht zu knapp. Denn Musk hält 13 Prozent aller ausstehenden Tesla-Aktien.

Am Dienstag verlor die Aktie von Tesla teilweise bis 7 Prozent und schloss schliesslich 5 Prozent tiefer. Grund: Erstmals seit fast vier Jahren sanken im ersten Quartal die Auto-Auslieferungen. Die Erwartungen des Marktes wurden mit den Zahlen noch nie so deutlich verfehlt. Selbst die gewöhnlich zurückhaltend berichtende Agentur Bloomberg bezeichnete die Zahlen als "katastrophal". 

Für Musk bedeutete dies am Dienstag: 6,1 Milliarden Dollar gingen vom Vermögen weg. Denn der Wert seiner 411 Millionen Tesla-Aktien sank 3,6 Milliarden Dollar. Aber Musk verfügt auch über etwa 303 Millionen Aktienoptionen mit einem Ausübungspreis von etwa 26 Dollar pro Aktie, wie das US-Anlegermagazin Barron's schreibt. Der Wert dieser Optionen fiel mit dem Aktienrückgang am Dienstag um weitere 2,5 Milliarden Dollar.

Tesla kämpft mit zunehmender Konkurrenz auf dem E-Automarkt, der in diesem Jahr laut Prognosen schrumpfen wird. Zur Konkurrenz zählen nicht nur etablierte Automarken, sondern auch Newcomer wie etwa der chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi. Dazu kommt die auslaufende Wirkung von Preissenkungen auf den Tesla-Autos und, wie viele Experten kritisieren, die gealterte und limitierte Auswahl von E-Autos bei Tesla. 

"Die Herausforderung besteht darin, dass Tesla zu einem Ein-Produkt-Unternehmen geworden ist – dem Model Y", sagte kürzlich Analyst Jeffrey Osborne von TD Cowen. "Ein Ein-Produkt-Unternehmen zu sein und die Zeitplanung der Produktzyklen falsch zu steuern, kann zu schmerzhaften Phasen führen."

Musk kann sich zurecht auf den Standpunkt stellen, dass die Kursverluste vom Dienstag nur vorübergehend sind und die Aktie die Verluste wieder aufholen wird. Zu denken sollte Musk aber der Abwärtssog, in dem sich Tesla an der Börse seit acht Monaten befindet. Die Aktie hat seit Jahresbeginn 33 Prozent an Wert verloren. Damit ist der Titel das Schlusslicht im Nasdaq 100 und steht an zweitletzter Position im S&P 500.

Schlimmer noch: Im Januar 2022 standen die Tesla-Aktien bei rund 400 Dollar, heute sind es noch 168 Dollar. Vor diesem Hintergrund sind die Verluste für Musk deutlich höher als bloss die 6,1 Milliarden Dollar am Dienstag.

Daniel Hügli
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