Online-Angebote am Black Friday locken Kunden mit Tiefstpreisen an und lullen sie mit dem Versprechen auf sichere Abwicklung des Geschäfts ein. So fallen immer wieder Konsumentinnen und Konsumenten auf unprofessionelle und dubiose Webseiten herein und sitzen schliesslich statt mit der erwünschten Ware mit einer Belastung des Bankkontos oder der Kreditkarte da. Dabei ist es gar nicht so schwer, dubiose Anbieter zu erkennen, wenn man sich an ein paar Regeln hält.
1. Den Auftritt beurteilen
- Wie korrekt ist die Sprache, in der die Texte der Website oder E-Mails verfasst sind? Liest es sich, als ob die Texte mit einem schlechten Übersetzungsprogramm übersetzt worden sind?
- Funktionieren die angezeigten Links?
2. Den Hersteller anfragen
Wer Zweifel an der Echtheit eines Webshops hat, der eine einzige bekannte Marke anbietet, fragt beim Hersteller oder beim Hauptimporteur der Marke an, ob die Website bekannt ist und der Händler autorisiert wurde.
3. Die Glaubwürdigkeit hinterfragen
Ist das Angebot zu gut, um wahr zu sein, verhält es sich meist genau so: Es ist vermutlich nicht wahr. Preisvergleichsseiten helfen, realistische Preise zu finden.
Werden Waren angeboten, die über offizielle Kanäle noch nicht im Handel oder die nirgendwo mehr erhältlich sind, sollte man ebenfalls auf der Hut sein. Auch bei sehr günstigen Markenartikeln sollte man Vorsicht walten lassen, gewisse Angebote sind eindeutig zu gut, um wahr zu sein.
4. Die AGB lesen
Unbedingt zuerst die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) lesen, vor allem den Passus zu Lieferverzug, Rücktrittsmöglichkeit, Garantie und Rückgaberecht.
5. Den Anbieter durchleuchten
- Finden sich auf der Webseite eine Telefonnummer und eine Firmenadresse?
- Existiert die Adresse überhaupt (elektronische Telefonbücher)?
- Sind die Namen der Geschäftsführer aufgeführt?
- Existiert eine E-Mail-Adresse oder lediglich ein Kontaktformular?
- Im Online-Handelsregister unter www.zefix.ch nachschauen, ob die Firma tatsächlich eingetragen ist.
- Liegt der Firmensitz in Asien oder auf Steueroasen wie den Virgin Islands?
- Auf wen ist die Webseite eingetragen? Dies kann für Webseiten mit den Endungen .ch, .li, .at, .eu und .com unter www.domainwhois.ch/index.cfm geprüft werden. Die Betreiber von Webseiten mit der Endung .org sind unter www.pir.org und .net-Adressen unter www.whois.net zu finden.
6. Die Kontaktmöglichkeit testen
- Die Telefonnummer wählen und eine Frage zu einem angebotenen Produkt stellen. Nimmt jemand ab? Reagiert der Händler professionell und schnell? War die Auskunft sachdienlich?
- Eine E-Mail auf die angegebene Adresse schreiben. Kommt eine Antwort?
7. Die Echtheit anzweifeln
Werden Topmarken in einem nicht sicheren Webshop verkauft, besteht die Gefahr, dass die Ware gefälscht ist. Wenn man bestellt, macht man sichzwar nicht strafbar, aber der Zoll kann die gefälschte Ware behalten. Das eigene Geld ist man damit leider los.
8. Die Bewertungen anschauen
- In Internetforen nach dem Shop suchen.
- Die Bewertungen auf der Webseite genau anschauen. Sind nur wenige alte Einträge vorhanden, ist der Webshop selber ein Ladenhüter. Und viele negative Erfahrungsberichte sprechen für sich. Finden sich ausschliesslich positive Bewertungen, die sich erst noch sehr ähnlich lesen, handelt es sich vermutlich um getarnte Eigenwerbung.
9. Das Gütesiegel kontrollieren
Gütesiegel allein, etwa von Mastercard, Verisign oder Trustedshops, sind keine Garantie für Seriosität. Nur wenn sie beim Anklicken auch auf die Webseite des Anbieters weiterleiten, besteht eine Partnerschaft zwischen dem Ausgeber des Siegels und dem Shop-Betreiber.
10. Die Zahlungsmethoden prüfen
- Bei unbekannten Shops, wenn immer möglich, gegen Rechnung bestellen. Sollte der Onlineladen dies nicht anbieten, zuerst die Gütesiegel testen.
- Nur dann gegen Vorkasse bestellen, wenn jemand mit dem Shop bereits gute Erfahrungen gemacht hat.
- Nur dann per Kreditkarte bezahlen, wenn die Webadresse mit https:// beginnt. Das «s» steht für eine sichere, verschlüsselte Datenübertragung. Zudem erscheint in der Adresszeile des Browsers ein Schloss-Symbol. Nur dann können die eigenen Daten nicht abgefangen und missbraucht werden.
- Nur für einen Betrag einkaufen, dessen Verlust man notfalls verschmerzen kann.
11. Auf das Bauchgefühl hören
Wenn einen Zweifel plagen, sollte man auf das allfällige Schnäppchen verzichten.
