Angestrebt werde eine Notierung im regulierten Segment «Prime Standard» der Frankfurter Wertpapierbörse bis Ende 2023, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Zum genauen Zeitpunkt wollte sich Schott-Pharma-Chef Andreas Reisse nicht äussern, üblicherweise dauert es aber nach einer solchen Ankündigung rund vier Wochen bis zur Erstnotiz. Der Mutterkonzern, der Mainzer Spezialglashersteller Schott, will Mehrheitseigentümer bleiben. Ihm fliessen alle Einnahmen zu, da der Börsengang ausschliesslich bestehende Aktien umfasst und keine neuen Anteilsscheine ausgegeben werden.

Schott-Chef Frank Heinricht sprach von einem «wichtigen Meilenstein für den Konzern». Der Börsengang der Pharmaverpackungssparte deutete sich bereits seit längerem an, sie war bereits im vergangenen Jahr auf eigene gesellschaftsrechtliche Beine gestellt und ausgegliedert worden. Zu Jahresbeginn hatte Heinricht angekündigt, dass Schott Pharma noch 2023 aufs Parkett gebracht werden soll. Zu der erwarteten Bewertung und zur Zahl der Aktien, die platziert werden sollen, wollte sich Reisse nicht äussern.

Schott Pharma stellt für die Pharmaindustrie Ampullen, Fläschchen und Spritzen aus Glas her - rund 13 Milliarden davon jedes Jahr. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022/2023 steigerte das Unternehmen mit 4700 Beschäftigten seinen Umsatz um mehr als acht Prozent auf 670 Millionen Euro. Der Betriebsgewinn (Ebitda) kletterte um gut neun Prozent auf 187 Millionen. Die operative Gewinnmarge lag bei 28 Prozent. Mittelfristig strebt Schott Pharma ein jährliches Wachstum von mehr als zehn Prozent sowie eine Umsatzrendite im unteren 30- Prozent-Bereich an.

Die Deutsche Bank, BNP Paribas und Bank of America begleiten den Börsengang federführend. Reisse sprach von einem «guten Zeitpunkt» für den Gang aufs Parkett. Dabei kommen Börsengänge nicht nur in Deutschland seit längerem nicht so richtig in Gang. In diesem Jahr stach hierzulande bisher Nucera hervor. Der Industriekonzern Thyssenkrupp hatte seine Wasserstoff-Tochter im Juli an die Börse gebracht. Die Emission brachte gut 600 Millionen Euro ein. Die Parfümeriekette Douglas plant Insidern zufolge 2024 eine mögliche Rückkehr an die Börse.

(Reuters)