Im ersten Quartal stieg der Umsatz währungsbereinigt und auf vergleichbarer Basis lediglich um drei Prozent auf 20,7 Milliarden Euro, wie der Konzern mit Marken wie Louis Vuitton, Christian Dior und Loewe am Dienstagabend in Paris mitteilte. Nominal sank der Erlös im Vergleich zum Vorjahr sogar um zwei Prozent und verfehlte die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Für die LVMH-Aktie ging es am Mittwoch im frühen Handel dennoch um gut zwei Prozent aufwärts.

Die Umsatzzahlen lagen nach Einschätzungen von Analyst Piral Dadhania von der kanadischen Bank RBC weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Unerwartet gut habe der Luxusgüterkonzern in Japan abgeschnitten. Für Analystin Chiara Battistini von der US-Bank JPMorgan hat es von dem Luxusgüterkonzern nur kleinere Überraschungen gegeben. Sie sieht darin eine weitere Bestätigung dafür, dass sich die Situation im Sektor normalisiert. Anders als üblich sei dies zu diesem Zeitpunkt aber kein starkes Indiz für andere Luxusgüterwerte.

Einbussen erlitt LVMH besonders im Geschäft mit alkoholischen Getränken wie Hennessy Cognac. Aber auch die grösste Sparte mit Mode und Lederwaren wie Handtaschen von Louis Vuitton kam auf vergleichbarer Basis nur auf ein Plus von zwei Prozent. Bei der Schmucksparte mit der Marke Tiffany ging der Erlös organisch um zwei Prozent zurück. 2023 war dem Konzern dank einer starken Nachfrage nach Mode, Schmuck und Parfüm noch das beste Jahr seiner Geschichte gelungen.

Das von Bernard Arnault, der reichsten Person der Welt, geführte Konglomerat verfügt über rund 75 Luxusmarken aus den Bereichen Mode, Schmuck, Hotels und Spirituosen.

Vergangenen Monat warnte der Konkurrent Kering , dass der Umsatz seiner grössten Marke Gucci in den ersten drei Monaten dieses Jahres wahrscheinlich um etwa ein Fünftel zurückgegangen sei. Das Unternehmen führte dies vor allem auf China zurück. Wohlhabende Chinesen haben ihre Ausgaben für teure Waren zurückgefahren, da die steigende Arbeitslosigkeit und der Rückgang der Immobilienpreise das Verbrauchervertrauen belasten.

Der Kurs von LVMH stabilisierte sich am Mittwoch, nachdem es zuletzt um über zehn Prozent bergab gegangen war. Der Luxuskonzern behauptete zudem mit einem Börsenwert von gut 403 Milliarden Euro seinen Platz als wertvollster börsennotierter Konzern der Eurozone. Zuletzt hatte der niederländische Chipindustrie-Ausrüster ASML den Franzosen den Titel fast schon streitig gemacht. Allerdings wuchs der Abstand am Mittwoch wieder, nachdem ASML mit seinen Quartalszahlen teils enttäuscht hatte. Die ASML-Papiere dämmten ihre Verluste zuletzt auf rund 3 Prozent ein. Der ASML-Börsenwert fiel auf rund 353 Milliarden Euro.

(AWP)