Die Aktie von Sika sinkt am Donnerstag bis 3 Prozent auf 247 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SMI stigt dagegen 0,25 Prozent.

JPMorgan hat in einer Branchenstudie Sika bis zu den Halbjahresergebnissen auf die sogenannte "Negative Catalyst Watch"-Liste gesetzt. Die Bank bestätigt zudem bei einem Kursziel von 228 Franken auch das Anlagerating "Underweight". 

Die Experten der US-Bank gehen nicht davon aus, dass die Ergebnisse des Bauchemieherstellers die benötigte Wende bringen, um die Zielsetzung für das Gesamtjahr zu erreichen. Jüngste Gespräche mit dem Management des Zuger Unternehmens hätten auf eine dafür viel zu langsame Erholung hingedeutet, heisst es in der Studie vom Donnerstag.

Die JPMorgan-Analysten sind daher der Ansicht, dass das eher gedämpfte erste Halbjahr durch das zweite nicht wettgemacht werden kann, um das angepeilte Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent in Lokalwährungen über das Gesamtjahr zu erreichen. Darüber hinaus dürften aus Sicht der US-Bank die Integrationskosten für das übernommene Bauchemieunternehmen MBCC höher als erwartet ausfallen. Zudem stelle der Margendruck in Europa aufgrund des Volumenrückgangs im bestehenden Geschäft ein weiteres Abwärtsrisiko dar.

Stifel senkte zudem das Kursziel für Sika auf 260 von 275 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Hold". Er habe sein Finanzmodell für den Bauchemie- und Klebstoffhersteller aktualisiert, um MBCC für acht statt für sechs Monate zu berücksichtigen, schreibt Analyst Christian Arnold. Der Akquisitionsprozess dauere länger als ursprünglich erwartet. Auch trage er den jüngsten negativen Wechselkursentwicklungen Rechnung und gehe von einer langsameren Erholung im zweiten Quartal als ursprünglich angenommen aus.

Morgan Stanley hingegen erhöhte das Kursziel für Sika auf 315 von 312 Franken und belässt die Einstufung auf "Overweight". Der Einbezug von der übernommenen MBCC ab dem 1. Mai dürfte für etwas "Unordnung" bei den Halbjahresergebnissen sorgen, schreibt Analyst Cedar Ekblom im Vorfeld der Zahlenvorlage. Die Bruttomarge dürfte im ersten Semester steigen, wobei die Einbeziehung von MBCC zu einer gewissen Verwässerung führe. Seine reduzierte Volumenannahme impliziere einen sequenziellen Rückgang in Europa und den USA sowie eine leichte Verbesserung in Asien-Pazifik. Seine EPS-Prognosen für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 hebt er derweil an.

(AWP/cash)