Die Mittel für die Streitkräfte sollen um umgerechnet rund 2,4 Milliarden Euro (26,6 Milliarden Kronen) erhöht werden, wie Ministerpräsident Ulf Kristersson am Montag mitteilte. «Wir machen jetzt den nächsten grossen Schritt bei der Ausrüstung der schwedischen Verteidigung», kündigte Kristersson auf einer Pressekonferenz an. Seit 2022 - als Russland in der Ukraine einfiel - sei der Verteidigungshaushalt um 100 Milliarden Kronen (rund 9,2 Milliarden Euro) erhöht worden. «Das ist beispiellos, wenn man nicht in die schlimmsten Tage des Kalten Krieges zurückgeht.»

Die Erhöhung entspricht einem Anstieg von 18 Prozent im Vergleich zum laufenden Haushalt 2025. Damit würden die schwedischen Verteidigungsausgaben im kommenden Jahr auf 2,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen. Sie würden sich damit dem Nato-Ziel von 3,5 Prozent annähern. Die Regierung rechnet damit, dass die Ausgaben 2028 einen Wert von 3,1 Prozent erreichen werden. Die rechtsgerichtete Regierungskoalition, die über eine Mehrheit im Parlament verfügt, will ihren Haushaltsentwurf am nächsten Montag vorlegen.

Mit den zusätzlichen Mitteln soll neues Material beschafft werden - darunter Luftverteidigung, Raketenartillerie, Kampfschiffe und taktische Transportflugzeuge. Zudem sollen die Gehälter für Offiziere und Wehrpflichtige erhöht werden.

Schweden ist vor anderthalb Jahren als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine als 32. Mitglied der Nato beigetreten. Damit endete eine jahrzehntelange Bündnisneutralität des skandinavischen Landes. Es beklagt seit Jahren wachsende Bedrohungen von aussen. So haben sich eine Reihe mutmasslicher Sabotageakte in der Ostsee ereignet. Ende Januar wurde ein Unterwasser-Glasfaserkabel zwischen Lettland und Schweden beschädigt. Anfang März verhinderten örtliche Sicherheitskräfte offenbar einen Anschlag auf Gotland, der die Wasserversorgung der gesamten Insel hätte unterbrechen können.

(Reuters)