Die ukrainischen Behörden ermitteln wegen Unterschlagungen zulasten der PrivatBank.
Die ukrainische Justiz gelangte im Oktober 2022 mit einem Rechtshilfegesuch an die Schweiz. Sie führt eine Strafuntersuchung wegen Unterschlagung und Geldwäscherei gegen Igor Kolomoiski, der die israelische und zypriotische Staatsbürgerschaft besitzt. Er war der Hauptaktionär der PrivatBank, die im Jahr 2016 verstaatlicht wurde.
Im Visier der Justiz sind auch der frühere stellvertretende Verwaltungsratspräsident der Bank und der Ex-Direktor der internationalen Abteilung. Dies geht aus einem am Montag publizierten Entscheid des Bundesstrafgerichts hervor.
Die Vermögenswerte der PrivatBank sollen über Unternehmen abgezweigt worden sein, die unter der Kontrolle von Kolomoiski standen. Diesem wurde 2022 die ukrainische Staatsbürgerschaft aberkannt.
Gelder abgezweigt
Im Rechtshilfegesuch erbaten die Ukrainer die Übermittlung von Informationen zu Konten, die von den vier beschwerdeführenden Firmen bei Schweizer Banken bestehen. Mit ihren Beschwerden versuchten sie die Weitergabe der Kontodaten zu verhindern.
Die Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts hat alle Rügen der Firmen abgewiesen. Sie kritisierten unter anderem eine Verletzung des rechtlichen Gehörs und die Verhältnismässigkeit.
Bis 2016 kontrollierte Kolomoiski die PrivatBank. Nach der Verstaatlichung wurde der Oligarch beschuldigt, Milliarden zum Nachteil seiner Bank veruntreut und über Scheinfirmen gewaschen zu haben. Kolomoiski war einst ein Vertrauter des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. (Entscheid RR.2025.6-9 vom 16.7.2025)
(AWP)