Gesundheitsexperten der 27 EU-Staaten hatten sich am Mittwochabend zwar nicht auf eine Testpflicht für Reisende aus China verständigen können, empfehlen diese aber nachdrücklich. Die Schweiz nehme die Ergebnisse des Treffens zur Kenntnis und prüfe diese unter Berücksichtigung epidemiologischer Kriterien, hiess es beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die EU-Gesundheitsexperten empfehlen unter anderem auch das Tragen einer medizinischen oder einer FFP2-Maske an Bord der Flugzeuge aus China. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides begrüsste am Donnerstag auf Twitter, dass es eine koordinierte Reaktion der EU-Staaten auf die massive Corona-Welle in China gebe. Zudem forderte sie die Volksrepublik dazu auf, Daten zur aktuellen Lage transparent zu teilen.

In Schweden sollen Ankommende aus China derweil ab Samstag und zunächst für drei Wochen einen negativen Test vorweisen. Es handle sich um eine reine "Vorsichtsmassnahme", sagte der schwedische Sozialminister Jakob Forssmed bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der schwedischen Gesundheitsbehörde am Donnerstag. Die Pflicht solle nicht für schwedische Staatsbürger gelten, hiess es. Erwachsene sowie Jugendliche ab zwölf Jahren müssen einen Test vorzeigen.

Auch Belgien folgt der Empfehlung einer Testpflicht für Reisende aus der Volksrepublik, auf die sich die EU-Staaten am Mittwoch verständigt hatten. Wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete, müssen Reisende auf Direktflügen aus China vor der Abreise künftig einen negativen Corona-Test vorweisen. Dies habe Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke am Mittwoch nach den EU-Beratungen angekündigt.

Ein entsprechender königlicher Erlass könnte am Samstag veröffentlicht werden. Schon zuvor hatte Belgien entschieden, das Abwasser der aus China ankommenden Flugzeuge auf möglicherweise neue Virusvarianten zu untersuchen. Die Analysen sollen am Samstag beginnen.

(AWP)