Die Aktie von Polypeptide hat in der zu Ende gehenden Handelswoche nicht weniger als 29 Prozent zugelegt. Grund dafür ist ein Mix aus den am Dienstag veröffentlichten Halbjahreszahlen und positiveren Einschätzungen von Analysten.

Der Experte der UBS etwa erhöhte das Kursziel für die Aktie des Pharmazulieferers auf 32 Franken (derzeit: 28 Franken), zugleich wurde die Anlageempfehlung auf «Kaufen» von zuvor «Neutral» angehoben. 

Die Aktien von Polypeptide zogen bereits am Dienstag nach der Veröffentlichung des Semesterberichtes an. Allerdings brachte er Licht und Schatten. Während die Ergebnisse beim Umsatz deutlich über den Erwartungen lagen, blieben sie bei der Rentabilität deutlich darunter.

Positiv aufgenommen wurde aber die Nachricht, dass eine neue Grossanlage in Belgien wie geplant hochgefahren werden kann. Damit kann Polypeptide seine Kunden fristgerecht beliefern und seine Wachstumsziele erreichen, so der Analystentenor.

Die Grosswetterlage bei Schweizer Pharmazulierern wird die Kursentwicklung von Polypeptide ebenfalls unterstützt haben. «Wenn man betrachtet, wie gut sich die Anteile der Konkurrenz Lonza, Bachem oder Siegfried entwickelt haben, dürfte Polypeptide noch sehr viel Potenzial haben», meinte ein Händler zur Nachrichtenagentur AWP.

Es ist dabei vor allem Aufholpotenzial. Denn die Polypeptide-Aktie war für Anleger in den letzten Jahren vor allem eines: Eine grosse Enttäuschung. Der Titel startete beim Börsengang Ende April 2021 zu einem Kurs von gut 75 Franken und stieg danach bis auf 140 Franken. Danach brach die Aktie wegen mehreren Gewinnwarnungen ein und erreichte Anfang 2024 bei 14 Franken einen Tiefstand. Auch dieses Jahr hat die Aktie mit einer Performance von minus 2 Prozent noch keinen grossen Leistungsausweis.

Die vier bei Bloomberg erfassten Analysten veranschlagen für die Polypeptide-Aktie ein durchschnittliches Kursziel von 30,40 Franken.

(cash)