Die Aktien der Ems-Chemie verlieren 0,4 Prozent auf 704,5 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,3 Prozent tiefer steht. Der Titel hat seit Anfang Januar 13 Prozent gewonnen, sich aber von Jahreshöchstständen im April deutlich entfernt.

Wie die Ems-Chemie Mitte Juli mitteilte, sank der Umsatz im ersten Halbjahr von Januar bis Juni um 7,9 Prozent auf 1,18 Milliarden Franken. Um den starken Schweizer Franken bereinigt, wären die Verkäufe allerdings nur um 1,9 Prozent gesunken, betonte das Unternehmen.

Erfolgreich realisierte Neugeschäfte vermochten die allgemeine Zurückhaltung bei Konsumenten und Unternehmen sowie den Effekt der schwächeren Fremdwährungen zum Schweizer Franken nicht zu kompensieren, resümierte die Gesellschaft. Chefin Magdalena Martullo-Blocher prognostizierte in einem Video-Interview gleichzeitig eine weitere Konjunktureintrübung - und setzt auf Wachstum in China. 

Berenberg senkt das Kursziel für Ems-Chemie von 640 auf 637 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Hold". Das implizite Abwärtspotenzial beträgt 10 Prozent.

Nach den Ergebnissen zum ersten Halbjahr kürzt Analyst Aron Ceccarelli seine EPS-Prognosen für 2023 bis 2025 um 11, 2 und 5 Prozent. Er gehe für das zweite Semester weiter von einem schwachen Geschäftsumfeld für Spezialchemieunternehmen aus. Immerhin dürfte aus seiner Sicht aber der Gegenwind bei den Rohmaterialpreisen etwas nachlassen. Der starke Franken dürfte aber aus seiner Sicht das Ergebnis weiter drücken.

Mit der “Hold”-Empfehlung ist Berenberg in guter Gesellschaft. Vier der sieben von Bloomberg befragten Analysten haben das gleiche Rating - zwei “Buys”, ein “Sell”. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit knapp 713 Franken nur geringfügig über dem aktuellen Kursniveau.

(APW/cash)