Der Luxusgüterkonzern Richemont hat vorbörslich seine Umsatzzahlen für das erste Quartal 2023/24 (April bis Juni) veröffentlicht und dabei die (hohen) Erwartungen nicht ganz erfüllt. Das organische Wachstum lag bei 19 Prozent gegenüber den geschätzten 20 Prozent.

Die Aktien von Richemont verlieren in der Folge 6,7 Prozent auf 143,55 Franken, dies in einem ebenfalls schwächeren Gesamtmarkt (SMI -0,5 Prozent). Der Richemont-Titel hatte Mitte Mai ein Rekordhoch bei 161,10 Franken erzielt und lag per letzten Handelstag mit einem Plus von über 28 Prozent an der SMI-Spitze im bisherigen Jahresverlauf. Die Inhaber-Aktien von Swatch geben ebenfalls etwas nach (-1,3 Prozent).

Allzu stark beunruhigt zeigen sich die Marktteilnehmer von den Zahlen allerdings nicht. Aufgrund der starken Kurs-Performance im bisherigen Jahresverlauf hätte es wohl extrem gute Zahlen gebraucht, um den Kurs nochmals nach oben zu hieven, meinte ein Marktteilnehmer. Gewinnmitnahmen nach dem leichten "Miss" gegenüber den Erwartungen seien entsprechend wenig überraschend.

Dazu komme, dass die heute ebenfalls veröffentlichten chinesischen BIP- Zahlen auch unter den Erwartungen ausgefallen seien, was sich auf die Luxusgüterwerte zusätzlich negativ auswirken dürfte. Asien-Pazifik ist für Richemont mit Abstand die wichtigste Region, wobei das organische Wachstum dort im ersten Quartal bei 40 Prozent gelegen hatte.

Die Analysten der ZKB weisen in ihrem ersten Kommentar ebenfalls darauf hin, dass die Erwartungen hoch gewesen seien. Man habe denn auch im Vorfeld der Zahlen darauf hingewiesen, dass es schwierig sein werde, diese hohen Erwartungen für das erste Quartal zu übertreffen. Für das Gesamtjahr seien dagegen die Konsensschätzungen ok, meint der zuständige Analyst der Bank.

(cash/AWP)