Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz haben im ersten Jahr der Coronapandemie doppelt so häufig Antibiotika verschrieben wie zuvor. Das zeigt eine neue Studie von Forschenden der Universität und des Universitätsspitals Basel, wie die Universität Basel am Montag mitteilte.
Laut der in der Fachzeitschrift «Clinical Microbiology and Infection» publizierten Studie verdoppelte sich der Einsatz von Antibiotika von rund acht auf 16 Antibiotikaverschreibungen pro 100 Konsultationen. Die massiv erhöhte Verschreibungspraxis zeigte sich demnach für alle Antibiotikaklassen, auch solche, welche primär nicht zur Behandlung von Atemwegsinfekten vorgesehen sind.
Dies, obwohl Antibiotika gegen Viren wie das Coronavirus nicht wirken, wie die Uni Basel betonte.
Das Forschungsteam will nun untersuchen, ob sich die Verschreibungspraxis in den Folgejahren der Pandemie erneut verändert hat. Ausserdem möchte es in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Zentrum für Antibiotikaresistenzen herausfinden, wie sich die Resistenzbildung infolge des erhöhten Antibiotikagebrauchs entwickelt.
(AWP)