Nachdem Banken sich in einer von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) abgehaltenen Auktion zuletzt mit 11,09 Milliarden Dollar den grössten Betrag seit der Finanzkrise besorgt hatten, wurden am Mittwoch der SNB zufolge keine Dollars mehr nachgefragt.

Da es im Schweizer Finanzsystem keine Anzeichen von Stress gibt, gehen Ökonomen davon aus, dass Banken die Dollars für Arbitragegeschäfte einsetzten. Die Kosten für die Aufnahme der US-Währung über die Fazilität und einen anschliessenden Swap in Franken waren niedriger als der Gewinn, den eine Anlage der Liquidität abwarf.

Wie die Ökonomen der Credit Suisse berechnet haben, gab es diese Arbitragemöglichkeit zeitweise sogar dann, wenn Banken die Liquidität bei der SNB selbst parkten. Insbesondere kleinere Banken hatten auf diese Möglichkeit schon 2020 zurückgegriffen.

Da die Swap-Fazilität 2007 in der Finanzkrise eingerichtet wurde, um einen sicheren Zugang zu Dollar-Liquidität zu gewährleisten, wurde mit Schritten gegen diese Zweckentfremdung gerechnet. 

"Ich würde erwarten, dass die SNB dagegen vorgehen wird", sagte UBS-Ökonom Alessandro Bee vor der Auktion. "Wenn Schweizer Banken eine Notfallfazilität zum Geldverdienen nutzen, wirft das in Amerika ein schlechtes Licht auf die SNB." 

Ein SNB-Sprecher lehnte vor der Veröffentlichung der Daten eine Stellungnahme ab.

(Bloomberg)