Sie fachten die Angst vor einer globalen Konjunkturdelle an und schickten vor allem Aktien aus dem Finanz-, Industrie- und Technologiesektor auf Talfahrt. Verstärkt wurde der Rutsch dadurch, dass der Markt in Zürich, der am Mittwoch feiertagsbedingt geschlossen war, die Kurseinbussen anderer wichtiger Börsen vom Vortag nachholte.

Der Standardwerteindex SMI sackt bis rund eine halbe Stunde vor Handelsschluss um 3,8 Prozent auf 11.850 Punkte ab. So stark war der Rückgang letztmals im Januar 2022 gewesen. Das Barometer der 20 grössten börsenotierten Unternehmen rutschte damit erstmals seit knapp einem Monat wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten.

Die Aktien der Grossbank UBS sackten 9,4 Prozent ab, deutlich stärker als der fast fünf Prozent schwächere Index der europäischen Bankaktien. Die unerwartet schwachen US-Arbeitsmarkdaten befeuerten die Ansicht, dass die amerikanische Notenbank Fed im September die Zinswende einläuten dürfte. Und niedrige Zinsen schmälern tendenziell die Gewinne der Geldhäuser.

Der Elektrotechnikkonzern ABB verlor angesichts der aufgeflammten Rezessionsängste neun Prozent an Wert. Die Anteile des Computerzubehör-Herstellers Logitech fielen nach den mit Enttäuschung aufgenommenen Zwischenberichten von US-Technologiekonzernen wie Apple oder Intel um 7,7 Prozent.

Einziger SMI-Gewinner war Nestle mit einem Kursplus von 0,7 Prozent. Das Indexschwergewicht bremste damit den SMI-Rückgang merklich. Das Geschäft des Lebensmittelkonzerns gilt als wenig konjunkturabhängig und Anleger greifen oft zu dem Titel, wenn sie eine Wirtschaftsflaute befürchten.

(Reuters)