Der SMI büsst bis 10.25 Uhr 3,7 Prozent auf 7432 Punkte ein. Am Mittwoch hatte der Leitindex erstmals im Februar zugelegt und knapp 2 Prozent fester geschlossen.

Als Hauptgründe für die neuerlichen Kursverluste nennen Händler die globalen Konjunktursorgen und die damit verbundene Angst, dass die Banken zu wenig gut kapitalisiert sein könnten. "Es zeigt sich immer mehr, Kurserholungen sollten zu Verkäufen genützt werden", sagt ein Börsianer. "'Sell the rally' lautet das Motto."

Händler hoffen, dass die am Nachmittag anstehenden wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten dem Markt zu einer Stabilisierung verhelfen können. Zudem steht der zweite Teil der halbjährlichen Anhörung von US-Notenbankchefin Janet Yellen vor dem Kongress im Fokus. Von ihren Aussagen erhoffen sich die Investoren Hinweise auf den weiteren Kurs der US-Geldpolitik. Die Fed könnte wegen der jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten wohl von raschen Zinsschritten absehen, heisst es.

Grossbankaktien im freien Fall

Die Aktien der Grossbanken UBS und Credit Suisse büssen weitere 5,4 und 8,1 Prozent ein. Die Anleger fürchteten, dass es bei einer Konjunkturabkühlung zu grösseren Kreditausfällen kommen könnte, die die Kapitallage der Banken strapazieren könnten. Dies belaste den Sektor weltweit. Der europäische Bankaktienindex rauscht um 5 Prozent in die Tiefe.

Die Anteile der Zurich Insurance Group verlieren 5,1 Prozent. Der Versicherer hat das bereits in weite Ferne gerückte Rentabilitätsziel gekippt, hält aber an der Dividende von 17 Franken je Aktie fest. 2015 ging der Überschuss um mehr als die Hälfte auf 1,8 Milliarden Dollar zurück. "Ein gemischtes Bild, das Zurich uns das serviert. Positiv ist sicher, dass die Dividende nicht wie befürchtet gekürzt werden soll", sagt ein Händler.

Vontobel nach Zahlen gesucht

Die Aktie der Bank Vontobel zieht um 7,9 Prozent kräftig an. Der Vermögensverwalter habe durchwegs besser als erwartet gearbeitet, heisst es im Markt. Der Gewinn 2015 stieg vor allem dank eines brummenden Fondsgeschäfts um ein Drittel auf 180,1 Millionen Franken. Die Bank sammelte acht Milliarden Franken an neuen Kundengeldern ein. Im Vorjahr waren es 6,2 Milliarden Franken gewesen. Die Marktturbulenzen der ersten Wochen des neuen Jahres habe das Zürcher Institut gut gemeistert. Die Aktie von Rivale Julius Bär sinkt um 4,3 Prozent.

Auch die als krisenresistent geltenden Schwergewichte aus dem Lebensmittel- und Pharmabereich können sich dem negativen Trend nicht entziehen. Nestlé sinken um 3,4 Prozent. Novartis und Roche büssen 3,9 und 3 Prozent ein.

Die Anteile zyklischer Firmen sacken um 3 Prozent und mehr ab. ABB fallen um 4 Prozent und Lafarge-Holcim stürzen um 6,2 Prozent ab.

(Reuters)