Die Ausfuhren in die USA sind im zweiten Quartal laut dem Bund um 29,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal eingebrochen.

Der starke Rückgang folgte auf einen Rekordwert zu Jahresbeginn, der durch Vorzieheffekte geprägt war, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Donnerstag mitteilte. So wurden vor allem im März Waren noch rasch verschifft, ehe der von Trump angekündigte Zollhammer seine Wirkung entfaltete.

In absoluten Zahlen fiel der Exportwert in die Vereinigten Staaten im zweiten Quartal von 18,8 auf 13,3 Milliarden Franken. Damit lag er wieder auf dem Niveau des vierten Quartals 2024. Aus den USA importiert wurde Ware im Wert von gerade Mal 3,5 Milliarden Franken.

Stagnation auf Jahressicht

Insgesamt gingen die Schweizer Exporte im zweiten Quartal saisonbereinigt um 5,3 Prozent zurück, und zwar auf 70,1 Milliarden Franken. Hauptverantwortlich für den Einbruch war die chemisch-pharmazeutische Industrie, deren Ausfuhren insgesamt um 9,6 Prozent abnahmen. Ein Drittel des Rückgangs entfiel den Angaben zufolge allein auf Medikamente.

Trotz der Schwäche im Pharmabereich legten Exporte von Uhren (+2,6 Prozent) sowie Maschinen und Elektronik (+1,4 Prozent) zu - in beiden Fällen das zweite Quartalsplus in Folge. Die Handelsbilanz blieb letztlich deutlich positiv und schloss mit einem Überschuss von 13,4 Milliarden.

Neben den USA sanken auch die Lieferungen nach Europa, und zwar um 1,6 Prozent. Dabei vermochten Deutschland und Österreich den Rückgang nach Italien nicht zu kompensieren. Die Ausfuhren nach Asien dagegen legten um 2,0 Prozent zu.

Auf Jahressicht zeigen die Exporte insgesamt eine Stagnation, wie das BAGZ schrieb. Auch die Importe tendieren innert Jahresfrist auf breiter Front zur Stagnation.

Lichtblick im Juni

Einen Lichtblick gab es im Juni. Hier drehten die Schweizer Exporte wieder ins Plus. Sie stiegen insgesamt saisonbereinigt um 8,6 Prozent auf 23,0 Milliarden Franken. Überdurchschnittlich konnte die chemisch-pharmazeutische Industrie profitieren.

Nach dem Absacker im Mai legten auch die Exporte in die USA im Juni wieder zu, und zwar um 26,9 Prozent. Damit machten sie aber den Rückgang vom Mai (-39,6 Prozent) nicht wett.

Auch die Ausfuhren in die EU lagen mit 8,6 Prozent im Plus. Nach Asien gingen sie leicht zurück (-2,0 Prozent). Die Importe gingen im Juni um 1,5 Prozent leicht zurück auf 18,70 Milliarden Franken. Der Exportüberschuss lag damit bei 4,3 Milliarden Franken.

(AWP)