Die Schweizer Aussenhandel ist im Februar ins Stocken geraten - es wurden weniger Waren ins Ausland verkauft als im Vormonat. Dafür war vor allem der Bereich Chemie-Pharma verantwortlich, was bei gleichzeitig höheren Importen zu einem Rückgang des Handelsbilanzüberschusses führte.

Nach zwei Vormonaten im Plus sanken die Exporte im Februar saisonbereinigt zum Januar um 1,1 Prozent auf 22,3 Milliarden Franken. Real, also um Preisveränderungen bereinigt, resultierte ein Minus von 2,7 Prozent, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Dienstag mitteilte.

Grund für den Rückgang der Exporte im Februar waren laut BAZG vor allem chemisch-pharmazeutische Produkte (-3,3%). Namentlich die Ausfuhren von Medikamenten seien um einen Fünftel abgesackt. Nicht weniger als sieben der elf Hauptwarengruppen registrierten ein Minus. Rückläufig seien etwa auch die Exporte von Präzisionsinstrumenten sowie Fahrzeugen gewesen.

Geografisch betrachtet sanken gemäss dem Communiqué die Exporte nach Nordamerika um deutliche 14,1 Prozent. Während die Ausfuhren nach Europa (+0,3%) stagnierten, wuchsen jene nach Asien um 11,1 Prozent. Letztere hatten allerdings im Vormonat noch eine markante Abnahme verzeichnet.

«Moonswatch» bleibt gefragt

Demgegenüber stiegen die Lieferungen von Uhren deutlich. So sind die Exporte von Zeitmessern im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 12,2 Prozent auf 2,24 Milliarden Franken gestiegen, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) mitteilte.

Damit haben die Schweizer Hersteller erneut mehr Uhren verkauft, nachdem im Januar ein Plus von 8,6 Prozent registriert worden war. Und im Jahr 2022 waren so viele Uhren ins Ausland verkauft worden wie noch nie.

Einer sehr guten Nachfrage erfreuen sich Uhren aus dem günstigen Segment zu Preisen von unter 200 Franken. Dieses Wachstum führen Experten auf die grossen Erfolge der "Moonswatch" zurück.

Darauf deuten auch die Angaben des Uhrenverbandes zu den Stückzahlen hin. Die Zahl der verkauften nicht-metallenen Uhren, zusammengefasst in der Kategorie "andere Materialien", ist mit plus 72 Prozent fünfmal so stark gewachsen wie der Durchschnitt.

Überschuss sinkt

Die Einfuhren in die Schweiz nahmen derweil im Februar um 1,3 Prozent auf 19,8 Milliarden Franken zu (real: -0,5%). Auch hierfür war die Entwicklung bei den chemisch-pharmazeutischen Produkten verantwortlich. Während die Einfuhren aus Asien (+7,6%) und Nordamerika (+5,2%) zulegten, nahmen jene aus Europa (-1,9%) ab.

In der Folge kam der Handelsbilanzüberschuss im Februar bei 2,48 Milliarden zu liegen. Das ist rund eine halbe Milliarde weniger als im Januar. Zur Erinnerung: Im Februar 2022 hatte die Schweiz bei dieser Kennzahl mit 5,52 Milliarden noch einen Rekordwert erreicht.

(AWP)