Die Aktien der Bank Julius Bär gewinnen 0,1 Prozent auf 63,6 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,3 Prozent höher steht. Der Titel hat dieses Jahr bereits 18 Prozent gewonnen, auf Jahressicht beläuft sich das Kursplus auf 38 Prozent.

Zuletzt hat die Aktie Rückenwind auch durch die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS bekommen. So rechnen Analysten bei der Privatbank mit zusätzlichen Geldzuflüssen in den kommenden Quartalen, während die neue UBS wohl mit Abflüssen konfrontiert ist. Die Übernahme wird nach den Quartalszahlen der Credit Suisse und der UBS auch von mehreren Analysten kritisch begutachtet, was sich in Kurszielsenkungen für die Grossbanken manifestiert.

Bank of America erhöht das Kursziel für Julius Bär hingegen von 71 auf 80 Franken und belässt die Einstufung auf "Buy". Nicht nur würde dies ein neues Allzeithoch für den Titel bedeuten, das implizite Aufwärtspotenzial beträgt auch satte 26 Prozent.

Die Privatbank profitiere klar von dem CS/UBS-Deal, heisst es in dem Report. Entsprechend sei dies derzeit eine einzigartige Gelegenheit, um bei Julius Bär einzusteigen. So erhöhen die Experten ihre EPS-Schätzungen um 5 bis 6 Prozent. 

Die Schätzungen für die Neugeldzuflüsse heben sie um 6 Prozent an und begründen dies mit den Vermögensverlusten durch Kundenüberschneidungen bei CS/UBS sowie dem generellen Branchenwachstum. Die Abwanderung von Kunden sei bei der CS im ersten Quartal auch weiterhin zu beobachten gewesen.

Die US-Grossbank ist mit ihrer bullischen Sicht auf Julius Bär nicht allein: Vor knapp zwei Wochen stufte bereits Barclays das Rating für die Aktie von “Equal Weight"  auf "Overweight" hoch und erhöhte das Kursziel von 66 auf 81 Franken. Und die von Bloomberg befragten Analysten - 16 “Buys”, 6 “Holds” und 1 “Sell” - sehen den Titel im Schnitt bei 70,7 Franken und damit 12 Prozent höher.

Die Julius-Bär-Gruppe hat 2022 das schwierige Marktumfeld zu spüren bekommen und einen tieferen Gewinn als im Vorjahr erzielt. Die Geldzuflüsse zur Zürcher Privatbank haben sich gegen Ende des Jahres aber deutlich beschleunigt, allerdings bleiben die verwalteten Vermögen klar unter dem Vorjahreswert. Die nächsten Zahlen (Assets under Management per Ende April) werden am 23. Mai publiziert.

Mit Material der Nachrichtenagentur AWP.

ManuelBoeck
Manuel BoeckMehr erfahren