Der Schweizer Franken gibt gegenüber allen wichtigen G10-Währung nach Publikation der Inflationszahlen um bis zu 0,80 Prozent nach. Aktuell steigt der Euro zum Franken auf 0,9487 Franken (+0,59 Prozent) und der US-Dollar auf 0,8810 (+61 Prozent). Auch das englischen Pfund (+0,78 Prozent), der australische Dollar (+0,45 Prozent), kanadische Dollar (+0,65 Prozent) und neuseeländischer Dollar (+0,26 Prozent) steigen zum Franken deutlich an.
Der tiefe Inflationswert befeuert die Spekulationen, wonach die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Leitzinsen bereits im Juni 2024 senken könnte. Allerdings sind nicht alle Ökonomen davon überzeugt, dass die SNB nun rasch die Zinswende einläuten wird, wie die Ökonomen gegenüber cash.ch hier betonen.
Die Inflationsdaten dürfte aber dafür sorgen, dass der Franken für den Moment unter Druck bleibt. Dies hängt auch damit zusammen, dass die spekulativ orientierten Devisenhändler jüngst ihre Wetten auf einen steigenden Frankenkurs abgebaut haben. Wöchentliche Positionierungsdaten der amerikanischen Commodity Futures Trading Commission (CFTC) zeigen, dass gehebelte Fonds – primär eine Gruppe von Hedgefonds – in der Woche bis zum 6. Februar zu Nettoverkäufern des Frankens wurden.
Dies ist eine abrupte Veränderung gegenüber der Vorwoche, als der Markt noch hohe Longpositionen auf den Franken zeigte wie letztmals im November 2023, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Neupositionierung erfolgte, da die letzte Woche veröffentlichten Daten der Schweizerischen Nationalbank darauf hindeuteten, dass auch die Zentralbank sich zu einem Nettoverkäufer entwickelte. Im Dezember hiess es noch, man werde sich nicht mehr nur auf Devisenkäufe konzentrieren.
Die Käufe der SNB waren eine wichtige Stütze für die Schweizer Währung, die sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch dem Euro Ende 2023 den höchsten Wert seit 2015 erreichte und so einen Abwärtsdruck auf die Verbraucherpreise ausübte. Da die Inflation nun deutlich unter der von der Nationalbank festgelegten Obergrenze von 2 Prozent liegt und das SNB-Direktorium im Dezember ein Ende ihres Straffungszyklus angekündigt hatte, nimmt der Aufwärtsdruck auf die hiesige Valuta ab.