Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung Euro 1,0815 US-Dollar, nachdem sie vor der Veröffentlichung der Daten noch bei knapp 1,09 Dollar notiert hatte. Auch zum Franken legte der Greenback in ähnlichem Ausmass zu. Das USD/CHF-Währungspaar ging am späten Nachmittag zu 0,8967 um nach 0,8896 um die Mittagszeit. Die Bewegung bei EUR/CHF war entsprechend gering, zuletzt waren es 0,9700 nach 0,9690 am Mittag.

In den USA ist die Zahl der Beschäftigten im Mai deutlich stärker gestiegen als erwartet. Zudem ist das Lohnwachstum höher als erwartet ausgefallen. Der robuste Arbeitsmarkt stützt über die Lohnentwicklung auch die Preise. Eine baldige Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Fed wird daher unwahrscheinlich. Die Fed wird in der kommenden Woche über die Zinsen entscheiden.

«Der solide Arbeitsmarktbericht wird die US-Notenbank Fed in ihrer Ausrichtung bestätigen: Zuwarten», kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. «Solange die US-Wirtschaft und insbesondere der Arbeitsmarkt rund laufen, gibt es keine Notwendigkeit, den Leitzins zu senken.»

Die Aussicht auf stabile US-Zinsen stützte den Dollarkurs. Die weitere Entwicklung in der Eurozone ist jedoch unsicher. Am Vormittag meldeten sich einen Tag nach dem Zinsentscheid der EZB zahlreiche Notenbanker zu Wort. Viele von ihnen bestätigten die vorsichtige Herangehensweise an die Tags zuvor eingeleitete Zinswende. So bekräftigte Bundesbankchef Joachim Nagel, dass sich die EZB mit Blick auf weitere Lockerungen nicht im Autopilot-Modus befinde. Die Notenbank hatte am Donnerstag ihre Leitzinsen erstmals nach der grossen Inflationswelle gesenkt, den weiteren Kurs aber offen gelassen.

(AWP)