Zum Franken bewegt sich der Euro mit einem Kurs von 0,9841 klar oberhalb der Marke von 98 Rappen. Im bisherigen Tageshoch ging der Euro für 0,9852 Franken über den Tisch, was der höchste Stand seit Mai vergangenen Jahres ist.

Nach Ansicht der Devisenexperten der Commerzbank könnte sich die Frankenschwäche noch ein wenig fortsetzen - allerdings nicht allzu weit. Gehörte der Franken 2023 noch zu den stärksten der G10-Währungen, ist er zusammen mit dem japanischen Yen 2024 bisher unter den schwächsten zu finden. Für exzessiven Franken-Pessimismus und noch höhere EUR-CHF-Prognosen sehen die Experten allerdings derzeit keinen Anlass. «Die SNB mag früh mit Zinssenkungen begonnen haben, doch gilt natürlich, dass ihr Zinssenkungspotenzial recht gering ist.»

Derweil erhält der Euro Unterstützung von den jüngsten Konjunkturdaten aus der Eurozone. So signalisierte der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone erstmals seit einem Jahr wieder Wachstum. Der Indikator erreichte den höchsten Stand seit Mai 2023. Auch der Indikator für den Dienstleistungssektor verbesserte sich stärker als erwartet.

«Endlich mal wieder gute Nachrichten - der Dienstleistungssektor der Eurozone fasst allmählich Fuss», schreibt Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank. «Die positive Entwicklung dürfte sich fortsetzen, denn mittlerweile steigen die Löhne schneller als die Inflation, sodass die Kaufkraft der privaten Haushalte gestärkt wird.»

Bereits am Mittwoch hat der Euro zugelegt. Schwache Daten aus dem US-Dienstleistungssektor haben den Dollar belastet. US-Notenbankchef Jerome Powell hat zudem in einer Rede bekräftigt, dass er nach wie vor eine Senkung der Leitzinsen in diesem Jahr erwartet. Powell machte deutlich, dass die Notenbank vor einer möglichen Leitzinssenkung weitere Konjunkturdaten abwarten wolle. Die jüngsten Inflationsdaten hätten das Bild nicht grundsätzlich geändert.

In den USA werden am Nachmittag noch Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe erwartet. Am Freitag steht dann der offizielle monatliche Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für März auf dem Programm.

(AWP)