China gilt als Wachstumsmarkt. Deshalb haben in den letzten Jahren viele Schweizer Unternehmen ihre Präsenz in der Volksrepublik ausgebaut. Unter ihnen befinden sich auch die beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse.

Das überrascht nicht, wuchsen die dortigen Nettovermögen zwischen Januar 2010 und Juni 2019 doch jährlich um gut 14 Prozent und damit so stark wie nirgendwo sonst auf der Welt. Das zumindest zeigen Erhebungen der Credit Suisse. Zum Vergleich: Weltweit lag das jährliche Wachstum der Nettovermögen in dieser Zeitspanne bei gerade mal 4 Prozent.

Erdrückende Dominanz grosser chinesischer Banken

Nichtsdestotrotz halten die Bankenanalysten der britischen Barclays die Bedeutung Chinas als Wachstumsmarkt für UBS und Credit Suisse für masslos überschätzt. Denn obwohl beide Grossbanken über eine bessere Marktstellung als viele ihrer westlichen Rivalen verfügen würden, sei der Gewinnbeitrag aus China noch immer vernachlässigbar, so das vernichtende Urteil der Analysten.

Sie glauben nicht, dass sich daran in Zukunft etwas ändern wird. Da wären einmal die strikteren Kapitalverkehrskontrollen. Diese erschweren es chinesischen Bürgern und Unternehmen, im Ausland zu investieren. Vermutlich sind die Auslandsinvestitionen Chinas nicht zuletzt auch deshalb seit 2016 rückläufig. Das bekommen die beiden Schweizer Grossbanken im sogenannten Offshore-Banking zu spüren.

Barclays weiterhin vorsichtig für Schweizer Grossbankaktien

Wie die Barclays-Analysten weiter schreiben, herrscht im Binnenmarkt hingegen ein ziemlich intensiver Wettbewerb. Die fünf grössten heimischen Banken verwalten gemeinsam die stattliche Summe von 1000 Milliarden Dollar. Ihre Dominanz ist geradezu erdrückend und verhindert, dass westliche Banken wie UBS und Credit Suisse im sogenannten Onshore-Banking auf einen grünen Zweig kommen.

Bei der britischen Barclays wird die Aktie der Credit Suisse deshalb bloss mit "Equal Weight" und einem Kursziel von 12,50 Franken eingestuft. Das entspricht einem Rückschlagspotenzial von rund 6 Prozent. Die UBS-Aktie empfiehlt die Grossbank gar mit "Underweight" zum Verkauf. Mit 10 Franken liegt das Kursziel für die grösste Schweizer Bank sogar fast 20 Prozent unter dem aktuellen Kursen.