Konkret lag die Jahresteuerung im Oktober bei 0,1 Prozent nach 0,2 Prozent im Monat davor, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte. Damit liegt der Wert wieder gleich hoch wie im Juni, danach war er drei Mal in Folge bei +0,2 Prozent. Im Mai war er gar kurzfristig leicht in den negativen Bereich abgerutscht.
Die Oktober Inflation ist damit am unteren Ende der Erwartungen ausgefallen. Von der Nachrichteagentur AWP befragte Experten hatten im Vorfeld mit einem Wert zwischen +0,1 und +0,4 Prozent gerechnet.
Weiter klar höher liegt die Inflation bei den Inlandgütern. Hier waren die Konsumentenpreise im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,5 Prozent höher. Gleichzeitig war die Jahresteuerung bei den Importgütern mit -1,3 Prozent noch deutlicher im Minus als im September (-0,9 Prozent). Die Kerninflation - ohne frische und saisonale Produkte, Energie und Treibstoffe - war im Oktober bei +0,5 Prozent (September +0,7 Prozent).
Im Vergleich zum Vormonat sank der Landesindex der Konsumentenpreise (CPI) im Berichtsmonat um 0,3 Prozent auf 107,2 Punkte. Dieser Rückgang ist laut BFS auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, unter anderem auf die gesunkenen Preise in der Hotellerie und für Pauschalreisen ins Ausland. Ebenfalls gesunken sind die Preise für die Miete von privaten Verkehrsmitteln. Demgegenüber stiegen die Preise für Bekleidung und Schuhe an, ebenso wie jene für Unterhalt und Hauswartung.
Keine Leizinssenkung erwartet
Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, schreibt in einer ersten Einschätzung, dass die Inflationsrate im Oktober bringe einige Überraschungen mit sich. «Eigentlich war ein moderater Anstieg der Inflationsrate erwartet worden, doch stattdessen geht es wieder in den Rückwärtsgang. Wie markant die Oktober-Bewegung ist, wird beim Blick auf den direkten Monatsvergleich offensichtlich. Im Vergleich zum September fallen die Preise um 0,3 Prozent. Der Rückgang beruht unter anderem auf günstigeren Preisen für Hotelübernachtungen und Mieten. Die Preise importierter Güter fallen um deutliche 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und um 0,5 Prozent gegenüber dem September.»
Die SNB werde aus seiner Sicht im Dezember den Leitzins konstant halten und die weitere Preisentwicklung beobachten, schreibt der Chefökonom von VP Bank. Ein zwingender Handlungsbedarf lasse sich auch aus dem Oktober-Inflationsdatenmaterial nicht ableiten, so sehr auch die Preisentwicklung überrascht.
(AWP/cash)
