Im Vergleich zum dritten Quartal reduzierten sich die Marktwerte insgesamt um 3,5 Prozent, wie das Zürcher Beratungs- und Forschungsunternehmen Fahrländer Partner Raumentwicklung (FPRE) am Freitag bekanntgab. Im Gesamtjahr nahmen die Bewertungen bezogen auf die Jahresmittelwerte dennoch um 5,0 Prozent zu.

Von den beiden Teilsegmenten war der Wertverlust im vierten Quartal bei den Mehrfamilienhäusern (-2,8%) etwas geringer als bei den Büroimmobilien (-4,6%). Mehrfamilienhäuser wurden dabei in allen Regionen der Schweiz tiefer bewertet, am stärksten war der Rückgang in den Regionen Zürich und Südschweiz.

Steigende Zinsen drücken Preise

FPRE begründet den Rückgang der Marktwerte mit den steigenden Zinsen. Diese würden auch die Renditeerwartungen der Investoren nach oben treiben, was auf den Transaktionsmärkten zu tieferen Preisen führe. So seien seit der ersten Zinserhöhung der SNB im Sommer 2022 die Transaktionpreise zwischen 5 und 20 Prozent zurückgegangen. An Toplagen gingen die Preise dabei eher weniger zurück, an guten und peripheren Lagen eher mehr.

Sollte die SNB im März einen weiteren Zinsschritt vornehmen, dürften die Renditeerwartungen weiter steigen und die Preise entsprechend sinken, so die Prognose von FPRE. "Gleichzeitig dürfte der Referenzzinssatz steigen, sodass die Bestandsmieten etwas angehoben werden können, was die Werte stützt", wird in der Mitteilung Stefan Fahrländer, Partner bei FPRE, zitiert.

Für das Gesamtjahr 2023 geht das Beratungsunternehmen insgesamt von mehrheitlich sinkenden Marktwerten von Mehrfamilienhäusern aus, dies trotz der sich abzeichnenden weiteren Verbesserung auf der Ertragsseite. Die durch die Zuwanderung bedingte hohe Zusatznachfrage nach Mietwohnungen dürfte 2023 einerseits zu sinkenden Leerständen in der Peripherie, andererseits zu steigenden Marktmieten in den Zentren führen.

(AWP)