Die Schweizerische Nationalbank (SNB) will künftig mit der verzögerten Veröffentlichung von Zusammenfassungen ihrer geldpolitischen Sitzungen für mehr Klarheit und Glaubwürdigkeit sorgen. Die Berichte würden vier Wochen nach dem jeweiligen Zinsentscheid veröffentlicht, sagte SNB-Präsident Martin Schlegel am Mittwoch bei einer Rede. Dies beginne mit der nächsten vierteljährlichen Lagebeurteilung am 25. September. Die Zusammenfassung werde die zweitägigen Beratungen der Notenbanker zur Geldpolitik sowie die Einschätzung der SNB zur Wirtschafts- und Währungslage umfassen. Die Positionen einzelner Ratsmitglieder würden jedoch nicht offengelegt, erklärte Schlegel.

Die SNB folgt damit dem Vorbild anderer grosser Zentralbanken wie der US-Notenbank Fed, der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England, die bereits Sitzungsprotokolle veröffentlichen. Geldpolitik sei eine Frage der Erwartungen, die wiederum das Handeln der Menschen beeinflussten, sagte Schlegel. Daher sei es für die Zentralbank notwendig, ihre Entschlossenheit zur Inflationsbekämpfung klar und glaubwürdig zu kommunizieren. «Wir müssen Rechenschaft ablegen und unsere Entscheide erläutern, damit die Öffentlichkeit über unser Handeln informiert ist», sagte er. 

(Reuters)