Zu diesem Schluss kommt die am Dienstag veröffentlichte Pensionskassenstudie des Vorsorgeberatungsunternehmens Complementa. Konkret erzielten die Pensionskassen im Jahr 2024 eine durchschnittliche Rendite von 7,5 Prozent. Dies entspreche der doppelten Jahresperformance der letzten 20 Jahre, sagt Ueli Sutter, Investment-Analyst bei Complementa anlässlich einer Telefonkonferenz.

Aktien zahlen sich aus

Allein der «dritte Beitragszahler», wie der Kapitalertrag von Pensionskassen genannt werden, steuerte laut Complementa im Vorjahr rund 85 Milliarden Franken bei. Dieser Wert lag damit über den kumulierten Beiträgen der Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden im selben Zeitraum, die rund 64 Milliarden betrugen.

«Dadurch konnten die Altersguthaben mit durchschnittlich 3,9 Prozent verzinst werden», so Sutter. Das sei der höchste Wert der letzten 20 Jahre. Das positive Anlageergebnis zeige sich auch im Deckungsgrad. Dieser stieg per Ende 2024 laut der Studie innert Jahresfrist auf 111,8 Prozent von zuvor 107,6 Prozent Ende 2023.

Erreicht worden sei dies auch durch einen rekordhohen Aktienbestand. Anteile an Firmen seien seit letztem Jahr neu die bedeutendste Anlageklasse: «Der Aktienanteil kletterte auf 32,5 Prozent des Gesamtvermögens», sagte Sutter. Dies sei der höchste Wert der letzten zwei Jahrzehnte.

Obligationen abgestossen

Demgegenüber verzeichneten festverzinsliche Anlagen wie Obligationen mit 31,1 Prozent den tiefsten Wert seit Beginn der Datenaufzeichnung. Vor allem Staatsanleihen anderer Länder wurden zugunsten von Franken-Obligationen oder globalen Unternehmensanleihen aus den Depots gekippt.

«Ausschlaggebend hierfür waren die weltweit zunehmende Staatsverschuldung und die hohen Währungsabsicherungskosten», heisst es dazu. Die Immobilienquote ging indes leicht zurück auf 22,5 Prozent. Dies sei primär durch Performanceeffekte des restlichen Vermögens zu erklären. Mit 85 Prozent bestehe zudem der Grossteil des Immobilienportfolios der Pensionskassen aus «heimischem Betongold», sprich Schweizer Immobilien, sagt Sutter.

Noch gut unterwegs

Den Blick auf das laufende Jahr gerichtet, gehen die Experten von Complementa von einer weiterhin guten Verfassung der Vorsorgeeinrichtungen aus. Trotz des schwierigen Marktumfelds aufgrund der US-Zölle.

«Obwohl die Pensionskassen hohe Investitionssummen etwa in der aktuellen Dollarschwäche unterliegenden Anlagen ausweisen, waren durch die Währungsabsicherung nur rund 11 Prozent des Kapitals von diesem Währungsverlust betroffen», erklärte Sutter. Bis Ende August sei jedenfalls eine durchschnittliche Rendite von 3,0 Prozent registriert worden, wodurch der Deckungsgrad auf 113,8 Prozent angestiegen sei.

Die Studie basiert den Angaben nach auf Daten von 460 Pensionskassen mit Vermögenswerten von 940 Milliarden Franken. Dies decke rund 80 Prozent der Anlagen aller Schweizer Pensionskassen ab.

(AWP)