Und genauso unterschiedlich wie die Aktienkurse fällt auch das Urteil der Analysten zu den weiter wachsenden Exportzahlen der Schweizer Uhrenbranche aus.

Richemont verzeichnen gegen 10.35 Uhr ein Minus von 0,4 Prozent und stehen damit tiefer als der Gesamtmarkt (SPI: +0,03%). Swatch übertrumpfen derweil mit einem Plus von 0,3 Prozent den Markt. Allerdings haben sich die beiden Titel im bisherigen Jahresverlauf sehr unterschiedlich entwickelt: Swatch verloren seit Jahresbeginn rund 1,5 Prozent (Stand Dienstagvormittag), während Richemont in der gleichen Zeit mehr als 23 Prozent gewonnen haben.

Die meisten Analysten freuen sich über das Wachstum bei den Uhrenexporten von 14,4 Prozent. "Nach der enttäuschenden Entwicklung im April liegen die Uhrenexporte für den Monat Mai klar über unseren Erwartungen", heisst es etwa in einem Kommentar der ZKB. Dieses Plus sei der Schweizer Uhrenbranche "dank einer Rückkehr zu Wachstum in den USA und einer verglichen mit April klar stärkeren Entwicklung in Asien" gelungen, so der zuständige Analyst.

"Wir glauben, dass die Gesamtdaten für die Uhrenkategorie weiterhin solide sind", heisst es auch bei Barclays. Die sequentielle Wachstumsbeschleunigung in diesem Monat sei für Richemont und Swatch, die beide im Juli Ergebnisse vorlegen werden, positiv zu werten, so die Experten.

Gemäss Luca Solca vom Bankhaus Bernstein weisen die guten Mai-Daten auf ein anhaltendes Wachstum der Schweizer Uhrenindustrie hin. Hauptgründe dafür seien die Nachfragebelebung in den USA sowie die sich in China fortsetzende Erholung. Zudem sei das Wachstum im günstigsten Exportsegment auf die grosse Nachfrage nach der "Moonswatch" des Swatch-Konzerns zurückzuführen.

Etwas negativer sieht man die Entwicklung bei Rahn + Bodmer: Von einer "enttäuschenden" Erholung in China ist hier in einem Kommentar die Rede. In dem für die Schweizer Uhrenbranche zweitwichtigsten Exportmarkt nach den USA nahmen die Exporte im Berichtsmonat zwar um über 150 Prozent zu, damit wurde das Vor-Corona-Niveau allerdings noch nicht erreicht.

Zudem zeige der Mai eine Verlangsamung beim Wachstum im Vergleich mit dem Vormonat, wenn man 2019 als zugrundeliegendes Jahr nimmt. So hatte der Wert vom April 2023 noch 31 Prozent über April 2019 gelegen. Im Mai ging dieser Wert auf +25 Prozent zurück, wie es in einem Kommentar der UBS heisst.

(AWP)