Insgesamt verkauften die hiesigen Uhrenhersteller Zeitmesser im Wert von 2,34 Milliarden Franken ins Ausland.
Somit stiegen die Uhrenexporte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14,4 Prozent an, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) und der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) am Dienstag mitteilten. Damit hat sich der zuletzt positive Trend weiter fortgesetzt: Im April war ein Plus von 6,8 Prozent und im März eines von 13,8 Prozent registriert worden.
Auf kumulierter Basis (Januar bis Mai) beträgt das Plus zum Vorjahr 11,3 Prozent. Damit habe die Branche schon in fünf Monaten die 10-Milliarden-Grenze durchbrochen, heisst es. Dabei war 2022 schon ein Rekordjahr, in dem so viele Uhren ins Ausland verkauft wurden wie noch nie zuvor.
Edelmetalluhren gefragt
Alle Uhrensegmente ausser die Uhren mit einem mittleren Exportwert von 200 bis 500 Franken verzeichneten laut der Mitteilung eine Zunahme gegenüber dem Vorjahresmonat. Vor allem Uhren aus Edelmetallen waren im Mai stark gefragt, sowohl was die verkauften Stückzahlen (+19,8%) als auch den Wert der Uhren (+14,4%) betrifft. Insgesamt exportierten die Schweizer Hersteller Edelmetall-Uhren im Wert von knapp 851 Millionen Franken ins Ausland.
Aber auch die Exporte sogenannter Bimetall-Uhren, also Uhren aus Gold und Stahl, nahmen wertmässig um 27 Prozent auf 354 Millionen Franken zu. Damit trugen sie gemäss der Mitteilung ebenfalls "wesentlich" zum Gesamtwachstum bei. Den stärksten Anstieg verzeichneten derweil die Uhren aus "anderen Materialien" (+60,7%), wertmässig trugen sie jedoch nur knapp 96 Millionen zum gesamten Exportumsatz der Uhren bei.
Weiter starke Nachfrage aus China
Mit Blick auf die einzelnen Länder verzeichneten die USA nach einem Minus im Vormonat - dem ersten Rückgang seit über zwei Jahren - nun wieder eine deutliche Zunahme der Nachfrage. Die Schweizer Uhrenmacher verkauften Uhren für 359 Millionen Franken in ihren grössten Exportmarkt (+9,8%).
Am stärksten nahmen jedoch die Exporte in den zweitgrössten Exportmarkt für die Schweizer Uhrenindustrie, China, zu. Die Ausfuhren stiegen wertmässig um 158,3 Prozent, nachdem China schon im Vormonat ein dreistelliges Wachstum verzeichnet hatte. Insgesamt wurden Uhren im Wert von 237 Millionen Franken in das Land geschickt, womit das Niveau allerdings noch immer tiefer ist als vor den pandemiebedingten Schliessungen. Auch nach Hongkong stiegen die Exporte um 19,2 Prozent auf 227 Millionen.
In Singapur setzte sich der Rückgang des Vormonats fort. Die Schweizer Uhrenindustrie exportierte 1,7 Prozent weniger Zeitmesser in das Land. Südkorea verzeichnete zudem laut Mitteilung einen deutlichen Rückgang von 22,4 Prozent im Mai und 14,0 Prozent im bisherigen Jahresverlauf. Dies sei auf das anhaltende Ausbleiben chinesischer Touristen zurückzuführen, hiess es.
Die europäischen Märkte verzeichneten im Durchschnitt einen Anstieg von 8,8 Prozent. Dabei gab es Rückgänge wie in Frankreich (-2,9%) und deutliche Zunahmen wie in Italien (+23,1%).
(AWP)