David Blumer wird ab 8. April die neu geschaffene Position als Head of EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) antreten. Seine Ernennung erfolgt vorbehältlich der aufsichtsrechtlichen Genehmigung durch die britische Financial Services Authority, wie Blackrock am Mittwoch in einer Mitteilung schreibt.

Der frühere Credit-Suisse-Banker und Swiss-Re-Anlagechef folgt damit den Spuren von Ex-SNB-Präsident Philipp Hildebrand, der seit vergangenem Oktober in den Diensten des amerikanischen Vermögensverwalter steht. Hildebrand musste im Januar 2012 von seinem Amt zurücktreten, nachdem private Devisentransaktionen seiner Ehefrau ans Licht kamen.

Abrupter Abgang bei Swiss Re

Blumer wird bei Blackrock für die Entwicklung der strategischen Pläne für die Region EMEA und den Ausbau strategischer Kunden- und Geschäftspartnerbeziehungen verantwortlich sein. Darüber hinaus wird er eine überzeugende Investmentperformance sowie operative und regulatorische Standards in der Region sicherstellen.

"Ich freue mich sehr auf die Aufgabe bei BlackRock und die Zusammenarbeit mit den neuen Kollegen, um den Kunden von BlackRock hervorragende Leistungen, Investmentlösungen und Services anzubieten und die strategischen Beziehungen in der Region auszubauen", liess sich Blumer in der Medienmitteilung zitieren.

Erst wenige Monate ist es her, als der Zürcher mit seinem Abgang beim Rückversicherer Swiss Re, der abrupt und ohne Angaben von Gründen erfolgte, für Aufruhr sorgte.  Blumer habe entschieden, das Unternehmen per 1. November 2012 zu verlassen, lautete der karge Wortlaut der Swiss Re in der Medienmitteilung vom 5. Oktober 2012.

Verwaltungsratspräsident Walter Kielholz bedauerte damals den Entscheid von Blumer sehr. Kein Wunder: Kielholz, damals VR-Präsident der Credit Suisse, war der Mann, der Blumer von der Grossbank zu Swiss Re geholt hatte. Es handelte sich zugleich um einen der teuersten Transfers, welche sich der Rückversicherer geleistet hatte.

«Posterboy der Finanzkrise»

Blumer ging im Jahr 2008 von der CS, deren Asset Management er mit durchzogenem Erfolg geleitet hatte, zur Swiss Re. Gemäss Medienberichten wurde er dank einem "Golden Hello" von sieben Millionen Franken sowie einem Jahressalär von 7,4 Millionen Franken zum bestbezahltesten Angestellten des Unternehmens.

Und offensichtlich schlug sich der Sohn eines Zürcher Zwei-Sterne-Generals in der Versicherungsbranche besser als bei der Credit Suisse, wo er durch den Amerikaner Robert Shafir ersetzt wurde. Die Zeitschrift "Bilanz" bezeichnete Blumer 2010 als "Posterboy der Finanzkrise. Noch im gleichen Jahr wurde Blumer zusätzlich Chairman der Geschäftseinheit Admin Re, die geschlossene Lebens- und Krankenversicherungsbestände übernimmt. Im März 2012 wurde er in den Verwaltungsrat der Investmentboutique SAM gewählt.

"Dave" Blumers Grossbanken-Karriere startete mit der Berufung zum Chef des CS-Asset Management im Jahr 2005. Damals kannte kaum jemand den 36-jährigen Mann, er wurde aber gefördert vom damaligen CS-CEO Oswald Grübel. Blumer war von 1996 bis 1998 direkter Assistent Grübels.