Das Schweizer Bruttoinlandprodukt hat im zweiten Quartal stagniert. Die hiesige Wirtschaft flirte damit zwar mit einer Rezession, der Dienstleistungssektor sowie der Arbeitsmarkt und der Konsum zeigten sich aber immer noch robust, sagt Marc Brütsch, Chefökonom von Swiss Life am Montag im Interview mit AWP Video.

«Wir erwarten nicht, dass die Schweizer Wirtschaft in eine Rezession abrutscht. Sie flirtet aber mit dieser, aktuell rechnen wir für das dritte Quartal erneut mit einem Nullwachstum», sagte Brütsch. Insgesamt sei dies aber noch keine Rezession für die Gesamtwirtschaft.

Auf dem Arbeitsmarkt dürften sich die trüben Konjunkturaussichten jedoch kaum niederschlagen. «Das ist immer noch eine Besonderheit des aktuellen Zyklus. Nicht nur in der Schweiz, auch in Europa und den USA, stellt man fest, dass die Verlangsamung der konjunkturellen Dynamik kaum Spuren am Arbeitsmarkt hinterlässt», so der Ökonom. Davon sei zudem auch weiterhin auszugehen.

Was die Konjunktur anbelangt, so habe ausserdem der Privatkonsum das Wirtschaftswachstum im gesamten ersten Halbjahr 2023 gestützt. Dafür seien zwei Faktoren verantwortlich: Die Schweizer Bevölkerung wachse, was die Nachfrage im Inland befeuere. «Und dann profitierte vor allem in den Sommermonaten der Tourismus von der steigenden Nachfrage aus dem Ausland.»

(AWP)