Der Zollhammer von US-Präsident Donald Trump gegen die Schweiz hat in der hiesigen Wirtschaft im dritten Quartal wie erwartet deutliche Spuren hinterlassen. Das lässt sich am Bruttoinlandprodukt (BIP) ablesen, das im dritten Quartal auf bereinigter Basis zum Vorquartal um 0,5 Prozent geschrumpft ist.

Damit bestätigt das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Freitag die vor zwei Wochen abgegebene Schnellschätzung. Insbesondere das chemisch-pharmazeutische Gewerbe habe von Juli bis September mit minus 7,9 Prozent einen deutlichen Rückgang verbucht, heisst es.

Das Seco ordnet gleichzeitig ein: Die Entwicklung in dem Bereich sei vor dem Hintergrund von Vorzieheffekten in den Quartalen davor zu sehen. In Erwartung von US-Zöllen waren die Lager stark aufgestockt worden; entsprechend schossen die Exporte in die Höhe.

Die Exporte der chemisch-pharmazeutischen Industrie machen den Löwenanteil der Schweizer Exporte aus - in 2024 etwa bestritten sie 52 Prozent davon.

Damit setzt sich die Verlangsamung in der Schweizer Wirtschaft mit beschleunigtem Tempo fort. Bereits im zweiten Quartal war das Wachstum auf magere 0,2 Prozent geschrumpft, nachdem im ersten Jahresviertel noch ein Plus von 0,8 Prozent zu Buche gestanden hatte.

(AWP)