Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) stieg auf bereinigter Basis gegenüber dem Startquartal lediglich um 0,1 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte. Damit wurde eine erste Schätzung bestätigt, die vor knapp zwei Wochen publiziert wurde. Deutlich rückläufig hätten sich die industrielle Wertschöpfung in der Schweiz und die Exporte entwickelt, so die Mitteilung. Dagegen sei der Dienstleistungssektor «breit abgestützt» gewachsen.

Die Zahl zur BIP-Entwicklung ist um Sportevents bereinigt. Bekanntlich verzerren Olympische Spiele und Fussball-Grossanlässe das Schweizer BIP wegen der Lizenzeinnahmen, welche den hierzulande ansässigen Sportverbänden zufliessen. Unbereinigt war das BIP-Wachstum nun aber auch 0,1 Prozent.

Gebremst wurde die Schweizer Wirtschaft durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Anfang April führte die US-Regierung - bis auf wenige Ausnahmen - auf den Import von Gütern Basiszölle in Höhe von 10 Prozent ein. Seit Anfang August gilt für die Schweiz gar ein Zoll von 39 Prozent.

Prognose 2026 deutlich gesenkt

Vor dem Hintergrund des US-Zollhammers und auf Basis einer Simulationsberechnung senken die Ökonomen des Seco ihre Erwartungen an die BIP-Entwicklung. Infolge der höheren US-Importzölle dürfte die Schweizer Wirtschaft insbesondere 2026 schwächer wachsen als bisher erwartet, hiess es.

Für das laufende Jahr 2025 geht das Seco in der derzeitigen Lage von einem Wachstum von 1,2 Prozent aus. Im Juni hatten die Bundesökonomen noch einen Zuwachs von 1,3 Prozent erwartet. Für 2026 liegt die BIP-Prognose bei neu +0,8 Prozent nach bislang +1,2 Prozent.

(AWP)