Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat sich erneut hinter die von der Regierung geforderten strengeren Kapitalanforderungen für die UBS gestellt. Zwar erfülle die Grossbank bereits heute die Anforderungen, die ab 2030 gelten, hiess es in dem am Donnerstag veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht der SNB. Allerdings überschätzten die Kapitalquoten des Stammhauses die tatsächliche Widerstandskraft und seien somit anfällig gegenüber Wertberichtigungen auf den Beteiligungen an Tochtergesellschaften. «Es ist wichtig, diese Schwachstelle in der Regulierung zu beheben und die weiteren vom Bundesrat (Regierung) vorgeschlagenen politischen Massnahmen einzuführen, auch weil das Verlustpotenzial der UBS in den verschiedenen Stressszenarien der SNB weiterhin substanziell ist», heisst es in dem Bericht.
Die Schweizer Regierung hatte vor knapp zwei Wochen einschneidende Verschärfungen der geltenden Kapitalregeln vorgeschlagen, um nach dem Untergang der Credit Suisse ein weiteres Bankendebakel zu verhindern. Die UBS müsste als einzige verbleibende Grossbank des Landes eigenen Angaben zufolge die Bilanz mit weiteren bis zu 24 Milliarden Dollar an Kernkapital aufpolstern. Die UBS lehnt den Vorschlag ab, weil sie befürchtet, an Wettbewerbsfähigkeit und an Attraktivität für die Anleger zu verlieren.
(Reuters)