An den internationalen Devisenmärkte scheint die Botschaft klar: Ein starker Rückgang der US-Konsumemtenpreise im letzten Monat lässt die Hoffnung aufleben, dass die US-Notenbank ihren Zinserhöhungszyklus bald abschliessen kann. Sinkende Energiepreise haben die US-Inflationsrate im Juni auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren gedrückt. Die Konsumentenpreise stiegen im Juni nur noch um 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und damit etwas weniger als von Analysten erwartet.
"Die politischen Implikationen sind klar, die Fed befindet sich am oder kurz vor dem Ende dieses Zinserhöhungszyklus", schlussfolgerte Marktstratege Art Hogan, vom Vermögensverwalter B Riley Wealth. Die Mehrheit der Anleger geht von noch einer weiteren Zinserhöhung bei der nächsten Fed-am 25. und 26. Juli aus.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) macht derweil keine Anstalten, die Zinserhöhungen zu beenden. Die Aussicht auf höhere Zinsen erhöht die Attraktivität der Schweizer Währung.
Wenn man die Inflationsprognosen der Nationalbank genau interpretiere, dann sehe man, dass "aus heutiger Perspektive die Geldpolitik möglicherweise noch nicht straff genug" sei, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan Ende Juni. Die SNB könne Zweitrundeneffekte nicht vollständig verhindern, "aber wir müssen sie bekämpfen", so Jordan weiter. Das Ziel der SNB sei es, die Inflation im Bereich der Preisstabilität "dauerhaft zu verankern".
Bei der SNB besteht tatsächlich noch Spielraum nach oben bei den Zinsen, obwohl die Inflation tiefer ist als im Euroraum oder in den USA. Die SNB hat seit 2022 die Kosten für das Geld um 250 Basispunkte erhöht. Die Europäische Zentralbank hat seit letztem Jahr die Leitzinsen aber um 400, die US-Notenbank Federal Reserve gar um 500 Basispunkte nach oben geschraubt.
Der Franken - sowohl eine Zufluchts- als auch eine Finanzierungswährung für Carry Trades - ist die G-10-Währung mit der besten Wertentwicklung im vergangenen Jahr. Sie hat seit Jahresbeginn gegenüber allen Währungen außer dem britischen Pfund zugelegt.
(cash)