Laut Angaben vom Dienstag steigerte Sensirion den Umsatz um 11,9 Prozent auf 321,7 Millionen Franken. Davon stammten noch 28,3 Millionen aus dem von der Pandemie getriebenen "Sondergeschäft". Ohne diesen Effekt resultierte ein Wachstum von 10,5 Prozent im Jahresvergleich. Im zweiten Halbjahr habe sich eine konjunktur- und inflationsbedingte Verlangsamung der Nachfrage gezeigt, erklärte Sensirion weiter. Dies habe die Märkte Industrial und Consumer betroffen.
Im grössten Segment - dem Industriemarkt - stiegen die Verkäufe um Gesamtjahr um 17 Prozent auf 153,8 Millionen Franken. Mit Kunden aus dem Automobilmarkt setzte Sensirion 65,1 Millionen Franken um (+3 Prozent) und im Consumermarkt wurden 26,7 Millionen eingenommen (-1 Prozent). Im Medizinalmarkt setzte das Unternehmen mit 76,1 Millionen Franken 15 Prozent mehr um.
Investitionen schmälern Gewinne
Der starke Ausbau der Fertigungskapazitäten sowie Investitionen in Verkauf und Forschung schmälerten indes die Profitabilität. Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA nahm um 1,6 Prozent auf 89,6 Millionen Franken ab. Die entsprechende Marge sank auf 27,8 Prozent von 31,7 Prozent im Vorjahr.
Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von 63,6 Millionen Franken, das sind 3,5 Prozent weniger. Eine Dividende gibt es weiterhin nicht.
Sensirion spricht von einem erfolgreichen Geschäftsjahr in einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld. Die langfristigen strategischen Ziele seien dank weiterer Fortschritte in der Umsetzung der Wachstumsstrategie auf Kurs.
Die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten seien via Preiserhöhungen "grossmehrheitlich" kompensiert worden, heisst es weiter. Zudem würden aktuell die Rohmateriallager erhöht, um die Liefersicherheit für die Kunden zu garantieren.
Zurückhaltender Ausblick
Der Ausblick für 2023 geht davon aus, dass die aktuelle Schwächephase im Bestandesgeschäft noch einige Monate anhalten wird und zusätzlich auch Automotive verstärkt erfassen wird. Basierend auf den Rückmeldungen von Kunden rechne man aber im zweiten Halbjahr mir einer Belebung der Nachfrage in allen Märkten.
Insgesamt rechnet Sensirion mit einem Umsatz im Bereich von 300 Millionen bis 340 Millionen Franken. Das ergäbe gegenüber 2022 ein Wachstum von -7 bis +6 Prozent. Die Bruttomarge werde im mittleren Fünfzigerbereich liegen (2022: 59,2 Prozent) und die EBITDA-Marge bei "grob" 20 Prozent.
Sensirion gibt ferner zu bedenken, dass sich die zuletzt hohen Investitionen nur teilweise im Abschluss 2022 niedergeschlagen haben. Man rechne daher damit, dass sich die Profitabilität in den kommenden Berichtsperioden wieder stärker der Mittelfrist-Guidance von 17 Prozent annähern werde.
(AWP)